Weinprobe Württemberger Lemberger am 19.September 2024

Nach unserer Trollingerprobe im Januar durfte natürlich auch eine Lembergerprobe nicht fehlen, da der Lemberger in Württemberg den 2. Platz bei der Anbaufläche für Rotweine belegt.

Die Probe war in drei Sektionen unterteilt:
1. Gutweine,
2. Ortsweine und
3. Lagenweine

Den Anfang machte mit einem Grünen Veltliner ein «Fremdling» aus der Wachau, der von einem neuen Mitglied gesponsert wurde und deshalb außerhalb unserer Wertung lief.

–         2019  Rossatz, Ried Steiger, Grüner Veltliner Smaragd, Wachau, Winzerhof Supperer, Rossatz 
Helles Goldgelb, in der Nase etwas vollreife exotische Frucht, Stachelbeere, Apfel, Birne, Zitrone, Limette, Kräuter. Am Gaumen etwas breiter, fülliger, aber gut ausbalanciert, vollreife Frucht, mineralischer Unterton und frische Säure.

Die Lemberger Weine begannen mit den Gutsweinen:

1.       2019  Bernhard Ellwanger, Lemberger, „Steillage“                       
Mittleres Rubinrot, in der Nase intensive Aromen von dunklen Beerenfrüchten wie Schwarzkirsche, Brombeere und Pflaume. Am Gaumen würzig, weiche Waldfruchtaromen, gute Struktur und frische Säure.

2.       2021  Wachstetter, Lemberger „Felix“
Dunkles, leuchtendes Rubinrot, in der Nase dunkle Früchte, Pflaume, Brombeere, Kirsche, etwas Sauerkirsche und zarte Holznoten. Am Gaumen angenehm fruchtig, lebendige, gut eingebundene Säure, weich eingebundene Tannine, etwas Kaffee und Tabak.

3.       2020  G.A,Heinrich, Lemberger
Dunkles Purpurrot mit leicht gelbem Saum, in der Nase dunkle Früchte, Kirsche, Pflaume, etwas Brombeere, schwarze Johannisbeere. Am Gaumen feine Lembergerfrucht, angenehme Würze und Dichte, gut eingebundenes Tannin und lebendige Säure. Es sind kaum noch spürbare Holznoten  zu erkennen.

4.       2022  Karl Haidle, Lemberger, „Kalk und Ton“      
Dunkles Rubinrot mit gelben Reflexen, in der Nase rote und schwarze Früchte, Brombeere, Pflaume, Kirsche und etwas Sauerkirsche. Am Gaumen zarte, sehr feine Frucht, recht saftig und mit trinkanimierender Säure ausgestattet. Im Abgang reife Tannine und leichte Gewürznoten.

5.       2020  Dautel, Lemberger          .
Dunkles Purpurrot mit leicht wässrigem Rand, in der Nase dunkle Früchte, Brombeere, Pflaume, Blaubeere, Kirsche und etwas Sauerkirsche. Am Gaumen noch etwas verschlossen, aber sehr feine Frucht, mittlere Dichte, frische Säure und ein Hauch Holz.

6.       2022  Aldinger, Lemberger, „Nashorn“                 
Dunkles Rubinrot mit gelben Reflexen, in der Nase dunkle Früchte, Brombeere, Blaubeere, Pflaume, Kirsche und etwas Kräuter. Am Gaumen noch etwas straffer, kantiger, aber feine Beerenaromatik und animierende Säure, noch leichte Kohlensäure Entwicklung.

Danach kamen wir zu den Ortweinen:

7.       2021  Bönnigheimer Lemberger, „Gipskeuper“, Weingut Dautel    
Dunkles Rubinrot mit leicht wässrigem Rand, in der Nase dunkle Früchte, Brombeere, Pflaume, Kirsche, schwarze Johannisbeere, Sauerkirsche und zarte Holznoten. Am Gaumen dicht, kompakt, schöne Säurestruktur und ein langer Abgang.

8.       2022  Stettener Lemberger, Weingut Karl Haidle
Dunkles Purpurrot mit leicht wässrigem Rand, in der Nase dunkle Früchte, Brombeere, Pflaume, Schwarzkirsche und zarte Holznoten. Am Gaumen kräftig und würzig, vielleicht noch etwas kantig, mit ausgewogener Säure, weichen Tanninen und zarten Holznoten.
Die Trauben für diesen Ortswein stammen aus verschiedenen Weinbergen in Stetten. Der Wein reifte etwa ein Jahr in gebrauchten und neuen Holzfässern.

9.       2019  Ilsfelder Lemberger, Weingut Golter            
Mittleres Rubinrot mit leicht wässrigem Rand, in der Nase rote Beeren, Brombeere, Pflaume, Kirsche, Sauerkirsche. Am Gaumen gute Frucht, frische Säure, weiche Tannine, in sich stimmig, wirkt aber etwas gefälliger, breiter und fülliger.

Als Abschluss verkosteten wir noch  drei Lagenweine:

12.     2020  Bönnigheimer Sonnenberg, „Erste Lage“, Weingut Dautel             
Dunkles Purpurrot mit leicht wässrigem Rand. In der Nase dunkle Beeren: Brombeere, schwarze Johannisbeere, Holunderbeere und Sauerkirsche, etwas Unterholz und Röstaromen. Am Gaumen intensiv und dicht, elegante Struktur, gut ausbalancierte Säure, feines, reifes Tannin, etwas Mocca und Röstnoten. Der Wein entwickelt sich an der Luft und zeigt dann sein ganzes Potenzial.

13.     2020  Remstaler  Lemberger, Weingut Wöhrwag  
Dunkles Purpurrot mit gelbem Rand, in der Nase rote Beeren, Pflaume, Brombeere, Kirsche, Sauerkirsche, Kräuter, Schokolade, zartes Holz. Am Gaumen dicht und kompakt mit ausgewogener Säure und feinen, reifen Tanninen.

14.     2021  Hanweiler Berg, 1.Lage, Weingut Gerhard Aldinger     
Dunkles Purpur mit leicht wässrigem Rand, in der Nase reife Kirsche, Brombeere, schwarze Johannisbeere, Sauerkirsche, Kräuter, zarte Röstaromen. Am Gaumen kraftvolle, beerige Frucht, dennoch elegant, dazu ausgewogene Säure, kräftiges, griffiges Tannin und dezente Holznoten.Der Ausbau erfolgte während 16 Monaten im Barrique (20% neue Fässer, 80% Zweitbelegung).

Als Zugabe konten wir noch einen gereiften Wein verkosten:

15.     2005  Drautz Abele, Lemberger, „Hades“               
Dunkles Rubinrot mit gelben Reflexen, in der Nase Brombeere, dunkle Kirsche, Trockenpflaume, Kräuter, Schokolade, zarte Röstaromen. Am Gaumen kräftige Frucht, keine Altersnoten, noch immer etwas straffere, kantigere Struktur und dezente Röstaromen.
Diesen Wein hatten wir bereits im März 2008 in der Vergleichsprobe „Lemberger aus Württemberg gegen Blaufränkisch aus Österreich“ verkostet. Er hat sich gut gehalten, und is immer noch nicht müde, obwohl ihm in Internet nur eine Trinkempfelung bis 2009 gegeben wurde.

Damit sind wir am Ende der Verkostung angelangt, die uns gezeigt hat, dass sich die Qualität der Lemberger asu Württemberg deutlich verbessert hat. Wir danken unserem Weinbruder Wilfried für die Zusammenstellung dieser Probe.

Verfasser: Dieter


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