Chronik 2014

Schwerpunktthema: Württemberg und Südamerika

Es ist wieder Zeit für den jährlichen Blick zurück…….

16. Januar  Das Jahr begannen wir mit einem Riesenschritt über den „großen Teich“, gleich bis Argentinien.
Ernesto Dohnalek als Importeur klärte uns auf über die Rivalität zwischen Argentinien und Chile: wer ist der Größte und was hat der Eine, was der Andere nicht hat? Eindeutiger Gewinner des Abends: Weine aus der Rebsorte Malbec, reinsortig oder auch als Cuvée.
19. Januar  Schon 3 Tage später ging es mit einer Sonderprobe im privaten Umfeld weiter. Wir nutzten die Gelegenheit der Anwesenheit von Christian Dautel in Köln im Vorfeld zur VDP-Tour „Großes Gewächs“ und verdanken es den Beziehungen von Weinbruder Wilfried Schmitz, der diesen herausragenden Winzer zu einer privaten Sonderprobe bei sich und seiner Frau Hanne zuhause überreden konnte. Eine außerordentliche Probe mit einem jungen Nachwuchswinzer, von dem noch viel zu hören sein wird….Aber nicht vergessen: die Weichen hierzu stellte schon vor Jahren sein Vater: Ernst Dautel !
13. Februar  Nach dem deutschen Intermezzo jetzt ein Sprung auf die Westseite der Anden. Chile wurde uns präsentiert von dem wohl erfahrensten Importeur der Weine dieses Landes, Johannes Wattler vom Chile Weinkontor in Zülpich. Von dem Riesenangebot an Weinen, die dieses Land zu bieten hat, hatte Herr Wattler eine hervorragende Auswahl zur Verkostung angestellt, so dass nicht nur von den wenigen Weißweinen sondern auch und erst recht von den Rotweinen nachhaltige Eindrücke zurück blieben.
13. März  Business as usual – Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung standen keine Neuwahlen an. Wir konnten uns beliebigen allgemeinen Themen unseres Vereinslebens widmen und wurden dabei –versöhnend – beköstigt mit Weinen aus Württemberg von den Winzern Jürgen Ellwanger (Winterbach), Kistenmacher-Hengerer (Heilbronn) und Wachtstetter (Pfaffenhofen).
24. April  Ein Highlight dieses Veranstaltungsjahres: eine Blindprobe mit Discounterweinen und den diesen entsprechenden Winzerweinen – obwohl: mehrfach war es nur der voneinander abweichende Vertriebsweg, der den Unterschied ausmachte. In der Bewertung lagen die Weine relativ dicht beieinander. Nachdenkliches Stirnrunzeln lag über allen Augen. Was war das hier? Versteckte Kamera? Den lesenswerten Probenbericht von Weinbruder Jörg Kleimeier, der auch für die ausgewählten Weine verantwortlich zeichnete, sollten wir uns öfters zu Gemüte führen!!
08.-11. Mai  Unsere diesjährige Weinreise: an die Nahe. Kurzfassung: tolle Organisation – danke Wilfried Schmitz – tolle Winzerauswahl – nochmals danke Wilfried – und tolle Stimmung in der Truppe – Dank an alle ! Ja was gab’s denn eigentlich alles? Besuche auf den Gütern von Jakob Schneider, Hermann Dönnhoff, Emrich-Schönleber, Gut Hermannsberg und Familie Hexamer, ferner zwei wunderbare Mittagessen, einmal im Restaurant Weck in der Harmannshöhle und zum anderen im Landgasthof „Zur Traube“ in Meddersheim, fast gegenüber vom Weingut Hexamer und darüber hinaus auch noch eine selbst organisierte Weinprobe mit Weinen von Weingut Schäfer-Fröhlich. Wenn die Erinnerung nicht trübt, war es wohl gut, dass der Winzer an diesem Abend nicht bei der Probe anwesend war, denn wir hatten alle erhebliche Probleme mit den noch sehr dominanten Spontannoten in den Weinen….Nicht zu vergessen: die kulturelle Führung am Sonntagvormittag in Bad Kreuznach mit dem abschließenden Mittagessen im Brauhaus neben dem Gradierwerk!…..Eine tolle Weintour!!!
15. Mai  Winzergenossenschaft Heilbronn: In Ermangelung der unterstützenden Lektüre eines Probenberichts muss die Rückschau auf diesen Programmpunkt etwas verkürzt ausfallen, denn der Chronist erinnert sich nur noch an zwei wirklich gute Weine der mit Heilbronn inzwischen fusionierten Genossenschaft Grantschen, sowie einen zwar schönen Riesling der Jungwinzer der Genossenschaft Heilbronn, der unter dem Namen „Triebwerk“ vermarktet wird, der aber in seiner Qualität nicht der Preisvorstellung der Jungwinzer entsprechen mochte.
05. Juni  Aus unserer Mischung von Genossenschaften und Privatwinzern aus Württemberg war nun wieder ein Privatwinzer an der Reihe. Es besuchte uns Frieder Schäfer vom Weingut Eberbach-Schäfer in Lauffen a.N. Wir verkosteten die gesamte Bandbreite an typischen Rebsorten dieses Anbaugebietes, inkl. einiger aus Weinsberg stammender Neuzüchtungen. Einen Riesling ließ Herr Schäfer allerdings außen vor, da es seine Überzeugung war, dass die von der Rheinschiene stammenden Produkte besser aufgestellt seien. Dafür überzeugte uns dieses Weingut umso mehr mit seinen Rotweinen, die allesamt auch noch verbraucherfreundlich kalkuliert waren…Kaufen!!!
03. Juli  Ein weiterer Privatwinzer folgte im Juli mit dem Winzer Jürgen Zipf, Inhaber des gleichnamigen Weinguts in Löwenstein, gleichzeitig Mitglied in der Winzergruppe „Junges Schwaben“. Diesmal wurde uns eine ansehnliche Palette auch an Weißweinen geboten, die allesamt zu überzeugen wussten. Die Sympathien der Verkoster lag allerdings auch hier wieder bei den Rotweinen, die allesamt gut benotet wurden und einen sehr guten Eindruck hinterließen……Feins Stöffsche…!
14. August  Zur Abwechslung mal wieder eine Genossenschaft bei uns zu Gast, die Felsengartenkellerei Besigheim e.G, vertreten durch Frau Hilde Seitz. In dieser Probe wurde zu fortgeschrittener Stunde klar, dass diese Genossenschaft enorm gewonnen hatte durch die Aufnahme der benachbarten Genossenschaft „Weingärtner Ilsfeld“, die mit ihren Weinen unter der Bezeichnung „Schwarzer Rappe“ (aus der wichtigsten gleichnamigen Lage der Ilsfelder Winzer; inzwischen von den Kellermeistern in der Felsengartenkellerei ausgebaut) insbesondere die Rotweine bei dieser Probe beherrschten. Eine Fusion, die sich hinsichtlich der Weinqualität für die Felsengartenkellerei bezahlt gemacht hat.
18. September  Eine außergewöhnliche Probe mit Weinen aus dem Libanon, die zwar den Weinen aus der „Neuen Welt“ zugerechnet werden, allerdings aus einem der ältesten Anbaugebiete der Welt kommen. Schon länger bekannt: das Château Musar mit seinen überraschenden Auftritten bei internationalen Weinverkostungen. Aber was hat sich nicht alles getan in den vergangenen Jahren. Einen aktuellen Überblick verschaffte uns unser Bruderschaftsmeister Dr. Dieter Ockelmann mit einer ansehnlichen Auswahl von inzwischen qualitativ stark verbesserten Weinen von z.B. Château St. Thomas,
Chateau Aurora, Chateau Nakad, Chateau Qanafar und Chateau Ksara. Zugestanden: es handelt sich schon um ein sehr spezielles Anbaugebiet – und die Weine sind deshalb auch schwer im Handel zu finden….Dank an Dieter für diese – sagen wir Malbec – „Raritätenprobe“ !
23.Oktober  Nochmals Weine aus Lateinamerika, diesmal ohne Chile und Argentinien. Hier begegneten wir Brasilien, Peru, Uruguay – und Mexico. Na ja, wenn auch Mittelamerika. Aber dennoch hatte Weinbruder Jörg Kleimeier wieder mal ein gutes Händchen bei der Auswahl der Weine bewiesen. Bis auf einen übersprangen alle die 14-Punkte-Marke und bei den letzten 3 Weinen kratzten 2 an den 15 Punkten. Ein Uruguayer knackte sogar diese Hürde: eine Cuvée aus Tannat und Cabernet-Franc aus dem Jahrgang 2011. Mehr als ein Beachtungserfolg allemal.
20. November  Unsere diesjährige Technikprobe fiel etwas spät ins Jahr. Seit langer Zeit hatten wir mal wieder Herrn Dr. Rudolf Eibach vom JKI am Geilweilerhof zu Gast, der uns auf den neuesten Stand in der Entwicklung pilzresistenter Rebsorten bringen sollte. Ausgangspunkt war ein von Herrn Dr. Eibach mitverfasster Artikel in der Fachliteratur unter dem Titel „Der stille Fortschritt“, in dem über die Erfolge bei der Verbesserung der Pilzresistenz durch Eingriffe in die genetischen Ressourcen der Pflanzen berichtet wurde. Mit anschaulichem Bildmaterial (Laptop, Beamer, Leinwand) und natürlich auch mit den dazugehörigen Weinen geleitete uns Herr Dr. Eibach in diesen interessanten Fachbereich der Forschung.
06. Dezember Nikolausessen der Weinbruderschaft im angesagten aber intimen Restaurant „Ox & Klee“ in
Köln in der Richard-Wagner-Straße: ein junges aufstrebendes Team in der Küche wie im
Service überraschte uns bereits zu Beginn mit ausgefallenem Fingerfood zum Sekt von Schloss Vaux. Das anschließende Überraschungs-Menü mit Weinbegleitung war angetan, wirklich jeden Gaumen zu verwöhnen. Das Vertrauen in die bis zum jeweiligen Gang für uns unbekannte Speisefolge hat sich wirklich gelohnt, zumal wir als Gäste Unverträglichkeiten und Abneigungen im Vorfeld ankündigen konnten. Mit Daniel Gottschlich (Küche) und Christoph Clemens (Service) agiert ein motiviertes Team, von dem man sicherlich noch mehr Gutes hören wird.
11. Dezember Vergleichsprobe Blaufränkisch gegen Lemberger. Zum Jahresabschluss gab es noch eine Blind­­- probe. Im Gegensatz zur letzten Vergleichsprobe waren die Weine aus Deutschland an ihrer
helleren Farbe und der etwas süßeren, burgunderartigen Frucht zu erkennen. Da die Qualitäten ver-
­gleichbar waren, ging es bei der Bewertung dann doch nach dem persönlichen Geschmack und so
hat recht durchgängig der eine Teil die Lemberger- und der andere Teil die Blaufränkisch-Weine höher gepunktet.

Chronist: Wolfgang Klug

Wie jedes Jahr danken wir an dieser Stelle allen hilfreichen Händen vor und hinter den Kulissen, die für einen reibungslosen Ablauf unserer Proben und sonstigen Veranstaltungen gesorgt haben. Auch gilt unser Dank unseren zahlreichen Gönnern und Probenausrichtern für ihre Mühe und Unterstützung: wir hoffen, weiterhin auf Sie / auf Euch zählen zu dürfen!

Allen Mitgliedern, Weinfreundinnen und Weinfreunden unserer Weinbruderschaft wünschen wir frohe Weihnachten und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2015, verbunden mit den besten Wünschen für Ihre Familien.

Weinbruderschaft zu Köln e.V.

Der Vorstand

Im Dezember 2014


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