Chronik 2018

Schwerpunktthema: Markgräflerland  und Ungarn

Es ist wieder Zeit für den jährlichen Blick zurück…….

11.01.2018            
Unsere erste Probe des Jahres begann mit dem Markgräflerland als deutschen Schwerpunktthema: Dazu konnten wir Herrn Florian Meier von der Winzergenossenschaft  Britzingen überreden, nach seinen Weinproben bei einem Kölner Weinhändler anschließend bei uns eine Probe abzuhalten
Es war eine Probe der „anderen Art“, da er nicht nur Weine aus dem eigenen Hauses vorgestellt hat, sondern geschickt einige Weine aus anderen Anbaugebieten, Rebsorten und Herstellungsarten  als Kontrast dagegen gestellt hat. Und es ist ihm gelungen, zu zeigen wie unterschiedlich gute Weine sein können.

22.02.2018         
Winterzeit ist Rotweinzeit und auch wenn das Markgräflerland zu 2/3 mit Weißweinreben bestockt ist, bleibt noch genug Fläche für Rotweine – vor allem für Spätburgunder. So verkosteten wir 10 Spätburgunder und je einen Syrah und ein Bordeaux-Cuvee. Auf den Lehm- und Kalk-haltigen Böden bringt der Spätburgunder recht ansprechende Qualitäten und auch der Syrah-Wein und das Bordeaux-Cuvee hatten ein hohes Niveau.

22.03.2018         
Wie gewohnt, fand wieder unsere Mitgliederversammlung statt, diesmal mit Wahlen. Nach der Neuwahl des Vorstandes wurde auch über die Alternativen für ein neues Probendomizil diskutiert. Damit alles nicht zu trocken war, gab es Weine aus dem Markgräflerland.

26.04.2018          
Gutedel ist die wichtigste weiße Rebsorte des Markgräfler Landes und daher musste ihr auch eine eigene Probe gewidmet werden. Da die Schweiz mit knapp 4.000 ha das wichtigste Anbauland für Gutedel ist, durften natürlich der Gutedel von dort in der Probe nicht fehlen. Trotz andersartiger Stilistik gefielen auch sie den Verkostern.

03.05.2018         
Schreck in der Morgenstunde, denn unser Referent vom Schlossgut Ebringen musste am Morgen vor der geplanten Weinprobe wegen eines schweren Unfalls in der Familie absagen. Glücklicherweise war die für den Juli geplante Weinprobe mit Weißweinen aus der Burgunderfamilie des Markgräfler Landes schon zusammengestellt. So wurden die Anwesenden mit diesen Weinen überrascht. Dadurch, dass  die Weine von verschiedenen Winzern und aus unterschiedlichen Lagen stammten, wurde es ein interessanter Vergleich der Weine.

07.06.2018         
Mit Herrn Marcus Büchin konnten wir den ersten Winzer aus dem Markgräfler Land begrüßen. Nach seiner Ausbildung war er längere Zeit in Südafrika und hat dann nach der Rückkehr 2007 sein Weingut mit ca. 2.5 ha gestartet. Heute sind es bereits 22 ha, die sich über das gesamte Gebiet von Norden bis zum Süden erstrecken.  Es werden eine Vielzahl Markgräfler Weine vom leichtem Gutedel bis zum dichten Rotwein produziert. Seine Spezialität ist ein Syrah-Sekt, vielleicht der einzige Syrah-Sekt in Deutschland. Nebenbei ist er auch noch Ausrichter des Gutedelcups  und hatte uns auch zwei der Preisträger-Weine des Cups mitgebracht. Für uns war es eine sehr vielschichtige Probe.

21.-24.06.2018  
Die diesjährige Weinreise führte uns ins Markgräflerland nach Müllheim, um von dort aus die die Weingegend zu erkunden. Und so wurden von Donnerstag bis Sonntag die Weingüter Dörflinger, Ziereisen, Lämmlin-Schindler, H. Schlum­berger und Heinemann besucht. Ein Besuch vor Ort gibt doch den besten Überblick über ein Weinbaugebiet.

19.07.2018         
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so konnten wir doch noch unsere Weinprobe mit dem Schlossgut Ebringen nachholen.
Die Gründer von Schloss Ebringen haben 2003 sechs Hektar der Lage „Ebringer Sommerhalde“ aus der Genossenschaft heraus von älteren Winzern gepachtet, um sie unter der Führung von Verwalter Andreas Engelmann bewirtschaften zu lassen, um so die Weinbergslandschaft um Ebringen zu erhalten. Die Gründung war recht erfolgreich, denn heute ist das Gut an der Spitze der Markgräfler Güter. Je nach Bodenbeschaffung und Mikroklima sind die verschiedenen Rebsorten von Gutedel über Burgunder und Sauvignon Blanc bis zum Spätburgunder auf die, für sie optimalen Standorte verteilt. Von besonders guten Parzellen werden einige Lagenweine produziert.

30.08.2018         
Jetzt kam unsere erste Probe mit unserem ausländischen Schwerpunktthema Ungarn. Hier haben wir uns einer Rebsorte gewidmet, die in Osteuropa und Balkanländern eine wichtige Rolle spielt, aber in anderen Teilen Europas mit Ausnahme Österreichs und Italiens kaum anzutreffen ist: Der Olaszrizling, oder bei uns als Welschriesling bekannt. Während er in Österreich vor allem als einfacher Wein für den Gespritzten verwendet wird, zeigte uns unser Weinbruder Svetislav Madzarevic, dass am Plattensee, im Nord Balaton, im Gebiet  Balatonfüred-Csopak ein dichter, nachhaltiger Wein hergestellt wird, der wenig mit dem bekannten Welschriesling zu tun hat.                                                                                                                               

20.09.2018         
Die Weinbrüder und Weinschwestern hatten sich wieder einmal eine Blindprobe gewünscht und so verkosteten wir 12 Chardonnays aus aller allen Weingegenden. Weltweit sind mittlerweile ca. 175.000 Hektar Rebfläche damit bestockt und so kann man beim Chardonnay von finessenreichen Spitzenweinen über dicke, alkohollastige, buttrige Weine bis hin zu glattge­bügelten und belanglosen Industrieweinen fast alles finden.
Da keine deutliche Holz-belasteten oder dicken, fetten Weine dabei waren und alle Weine im Preisbereich von 10 – 15 € lagen, fiel es den Anwesenden sehr schwer auf die Herkunft zu schließen. Auch die „Neue Welt“-Weine“ hatten nur dezente Holznoten und waren dadurch kaum als solche zu erkennen. Wir konnten erfahren, dass in der verkosteten Qualitätsklasse die banalen Holz-Karamell-Weine seltener geworden sind.

18.10.2018         
Teil zwei unserer Weinproben zum Thema Ungarn galt dem  Weinanbaugebiet Tokaj im Nordosten von Ungarn. Zur Zeit der K&K-Monarchie war das Gebiet vor allem für seine edelsüßen Wein bekannt, die höchste Preise erzielten. Während der sozialistischen Herrschaft wurde das Renommée der Region aber heruntergewirtschaftet und erst aber nach dem Ende des Sozialismus ging es wieder aufwärts. Wir verkosteten eine Reihe von trockenen Weinen aus der Rebsorte Furmint, die uns die hohe Qualität dieser Rebsorte vor Augen führte. Zum Abschluss konnten wir noch eine Anzahl edelsüßer Weine probieren.

15.11.2018         
Die letzte unserer Weinproben zu Thema Ungarn führte uns in den Süden Ungarns in das Weinanbaugebiet Villany nahe der kroatischen Grenze. Hier werden überwiegend Rotweine produziert, vor allem aus den Bordeaux-Rebsorten Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot. Das wärmere Klima im Vergleich zu Frankreich führte bei den verkosteten Weinen zu viel weicheren, etwas fülligeren Weinen. Es war ein guter Abschluss zum Thema Ungarn.

22.11.2018         
Dieses Jahr konnten wir erstmals außerhalb unseres Jahresprogramms eine besondere Weinprobe gemeinsam mit dem rheinischen Weinkonvent durchführen: eine Krimi-Lesung über den „Tod in der Steillage“ mit Jens Burmeister als Autor. Passend zum Tatort probierten wir Weine aus dem Bopparder Hamm. Mal eine etwas andere Weinprobe.

01.12.2018         
Unser Weihnachtsessen fand dieses Jahr im Restaurant „Wine & Dine“ statt. Mit einem feinen Menu und mit einer sehr interessanten Weinbegleitung konnten wir uns schon auf das Weihnachtsfest einstimmen.

06.12.2018         
Schon im Vorgriff auf unsere ausländisches Schwerpunktthema 2019, Spanien, konnten wir Weine aus dem nördlichen Priorat probieren.
Lange waren Weine aus diesem Gebiet recht unbekannt, bis Winzer wie Alvaro Palacio oder Rene Barbier das Potential erkannten und diese ab 1990 an die Spitze der Spanischen Weine führten. Unsere Probe stammte von Schieferböden (Llicorella-Böden) von drei Weingütern aus dem Norden Da wir von mehreren Weinen auch verschiedene Jahrgänge hatten, konnte man das Alterungspotential recht gut erkennen. Im Januar 2019 soll dann mit dem Süden der zweite Teil das Priorats folgen.

Chronist: Dieter Ockelmann


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