Chronik 2009

15.Januar 2009 – Technikprobe mit dem Oenologen Frank John

Höhere Gewalt im Januar 2008 hinderte Herrn John an der Durchführung der geplanten Probe „Fehler im Wein“. Diese konnte nunmehr mit einem Jahr Verspätung anhand vieler –anonymer- Beispielfälle eindrucksvoll nachgeholt werden. Die Probe kam so gut bei den Mitgliedern an, dass eine Wiederholung – mit anderen beispielhaften Fehlern – unbedingt erwünscht ist. Schon aus Trainingsgründen, denn zugegeben, viele der uns vorgeführten Weinfehler hätten wir ohne seine sachkundigen Hintergrundinformationen gar nicht erkannt! Ein Lehrstück in Sachen Weinsensorik!

12.Februar 2009 – Jahreshauptversammlung mit Wahlen

Bei großer Teilnehmerzahl lag der Schwerpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung auf der Wahl des neuen Vorstands. Der Bruderschaftsmeister, Dr. Dieter Ockelmann, wie auch sein 1.Stellvertreter Wolfgang Klug und seine 2.Stellvertreterin Carla Beyer konnten sich
über stabile Mehrheitsverhältnisse freuen. Ohne Probleme fand auch der Wechsel im Amt des Schatzmeisters statt, bei dem Axel Daub wohlgeordnete Verhältnisse von seinem Vorgänger Paul Mangasser übernehmen konnte.

Die Weinbruderschaft zu Köln möchte sich an dieser Stelle noch einmal für die jahrelange vorbildliche Buchführung bei dir bedanken, lieber Paul.

Nicht unerwähnt lassen möchten wir noch die Wiederwahl von Jörg Kleimeyer als altem und neuem Kellermeister, sowie die neue Zusammensetzung des Beirats mit Helmut Dippold, Dr. Lothar Grellmann und Uwe Lommertin.

12.März 2009 – Die Leitsorte Sangiovese in der Toskana

Seit langer Zeit wurde erstmals wieder die Toskana-Fraktion bedient! Aber davon hatten alle etwas, denn es war eine sehr spannende Probe, die uns eines gelehrt hat: wenn es um das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Toskanaweinen geht, sollte man immer ein Auge auf die Rossi di Montalcino werfen, denn: mehr Weingenuß fürs Geld als bei den Chianti Classici. Deshalb war nicht überraschend: ganz oben in dieser Probe stand der große Bruder der Rosso, ein Brunello di Montalcino, ein Elixir von Rotwein!

16.April 2009 – Luxemburger Mosel-Probe mit dem Weingut Krier-Bisenius

Bei diesem Probentitel kommt beim Chronisten immer noch die Erinnerung an eine der Weinkulturreisen mit dem größten Spaßfaktor hoch! Stichwort: Schiffstour auf der Mosel – aber nur mit Inge Müller! Kann nur an den Weinen gelegen haben, die wir verkosteten. So auch jetzt wieder, dargeboten durch einen kompetenten Winzer in sehr kurzweiliger Form; eine Probe, die sehr gut ankam. Muss also doch auch an den Menschen liegen, die dort am Strom wohnen. Doch nicht zu vergessen: der unaufhaltsame Aufstieg der Moselgewächse am luxemburgischen Moselufer!

14.Mai 2009 – Weingut Adolf Jung aus Enkirch

Im Zusammenhang mit unserem Schwerpunktthema Mosel hatten wir Besuch aus Enkirch von Herrn Heiner Kalbfuß, Inhaber des Weinguts Adolf Jung. Mit diesem für uns bisher unbekannten Vertreter aus der Riege der Moselwinzer erfüllten wir auch einmal den Wunsch derjenigen Weinschwestern und Weinbrüder, die nicht nur Weine von sattsam bekannten Winzern verkosten möchten. Wie so häufig war es auch hier die ehrliche, unverfälschte Art des Winzers, die uns seine Weine vor dem Hintergrund des Terroir-Gedankens erschlossen hat. Ferner hat uns dieser Besuch gezeigt hat, dass auch in der zweiten Reihe der Winzergilde an der Mosel Erzeuger zu finden sind, deren Weine zu verkosten absolut spannend sein kann.

04.Juni 2009 – Große Gewächse (i.w.S.) des Bernkasteler Rings

Kontrastprogramm also im Juni: fast nur große Namen! Nicht dass wir Namenstrinker wären, aber bei den „Großen Gewächsen“ und ihren gleichwertigen Pendants kommt man an den Topwinzern nicht vorbei. Viele von Ihnen – ca. 34 – sind Mitglied im Bernkasteler Ring. Hans-Bernd Pütz aus der Geschäftsleitung des Rings traute sich an diesem Abend, uns hiervon eine repräsentative Auswahl zu vorzustellen. Ein gleichbleibend hohes Niveau aller Weine war das Resultat, nachzulesen in unserer Benotungsliste. Einziger „Wermutstropfen“: es fehlte die sonst durch die unterschiedlichen Qualitäten erzeugte Gemütsachterbahn. Aber man kann doch auch mal einen ganzen Abend nur gute Weine trinken, oder? Was ist falsch daran…?……Richtig!

20./21.Juni 2009 – Weinkulturreise an die Mosel

An dieses vollgespickte Wochenende erinnern wir uns gerne, abwechslungsreich, informativ – und anstrengend. Weniger, weil wir viel gelaufen wären, nein, da war Petrus vor! Aber dafür verlagerte sich die „Arbeit“ zunehmend auf die Verkostungen (wie im Weingut Dr. Uli Stein), von denen jedoch beinahe eine ausgefallen wäre (bei C.H. Berres). Nicht zu vergessen: das Sektgut St. Laurentius, Theo Haart und das Weingut Clüsserath-Eifel. Entspannung pur gab es dafür auf der Terrasse des Hotel-Restaurants „Zur Traube“ in Ürzig, als wir bei einem sonnigen Intermezzo unser Mittagessen am Sonntag (!) einnehmen konnten. Mit vielen eingekauften Flaschen ging es mit Verspätung nach Hause. Einmal tief durchatmen und eine Mütze Schlaf nehmen im Bus……..Wochenenden können doch so schön sein………

02.Juli 2009 – Weingut Carl Loewen aus Leiwen zu Gast bei uns

Man kann es vorwegnehmen: eine der besten Rieslingproben die wir je in unseren Räumen veranstaltet haben! Man schaue sich die Punktung an! Und das bei 100% Luftfeuchtigkeit und tropischen Temperaturen im Probenraum. Lob an den Kellermeister, der es fertig brachte, die Weine unter diesen widrigen Umständen so gut gekühlt ins Glas zu bringen! Für jeden Rieslingfreund sei an dieser Stelle die Lektüre des Probenprotokolls zur Pflicht erhoben. Mehr Riesling geht nicht. Kompliment an Herrn Loewen.

20.August 2009 – Weiß und Rot aus Latium

Halb rot, halb weiß – so war denn auch die Probe von Paul Mangasser zusammengesetzt, obwohl im Anbau dieser Region der Weißwein mit ca. 80% dominiert. Da bahnte sich hinter Paul’s Rücken wahrscheinlich wieder eine „rote Sensation“ an (Was die Entdeckung von guten Weinen angeht, hat Paul eine Nase wie ein italienisches Trüffelschwein !!) In der Tat waren es die Roten „Ferro e Seta“ des Weingutes Villa Simone – das schon mit einem überdurchschnittlichen Frascati auftrumpfte – und der Kultwein „Dithyrambus“ vom Weingut Marco Carpineti. Eine spannende Probe, die aber auch polarisierte.

17.September 2009 – Südtirol mit Sauvignon Blanc und Lagrein

Noch einmal sechs Weiß- und sechs Rotweine, kenntnisreich zusammengetragen von unserem Bruderschaftsmeister, der diese Probe moderierte. Sauvignon Blanc als internationale und zur Zeit im Trend liegende Rebsorte gegenübergestellt der autochtonen roten Sorte Lagrein, eine interessante Blockbildung. Während allgemein mit den Sauvignonweinen bei der Verkostung wie selbstverständlich umgegangen wurde, hatte der Chronist den Eindruck, dass der Lagrein doch für viel Probanden Neuland darstellte, zumindest in dieser von Dieter Ockelmann gezeigten Ausbauvielfalt. Auch hier lohnt sich ein Blick in unsere Punktung, die uns zeigt, aus Lagrein kann man richtig guten „Stoff“ machen!

08.Oktober 2009 – Mosel: „Die Leichtigkeit des Weins“

Unser Moselaner Alfons Kollmann hatte sich der Mühe unterzogen, exemplarische Vertreter von der deutschen Obermosel bis zur Mündung in den Rhein für diese Probe anzustellen. Eine gelungene Veranstaltung, wie man hörte. Leider war der Chronist an diesem Probentermin verhindert, doch ein Blick in die Punktung bestätigt ihm die hohe Qualität der Weine: bereits der zweite Wein erhält die Durchschnittsnote 15,38 und von da an ging es nur noch bergauf. Der Titel der Probe kündigt schon an, was hier im Vordergrund stand: der spritzige mit Frucht-Säure-Spiel versehene typische Moselriesling, möglichst noch mit mäßigem Alkoholgehalt. Alles in allem eine bei den Probanden lang nachwirkende Probe

12.November 2009 – Aufsteiger-Weingut Becker-Steinhauer aus Mülheim/Mosel

Ja, da haben wir aber mal wieder die richtige Nase gehabt: kaum ist der Winzer durch die Tür, wird seine neue Jahrgangskollektion für 2008 im neuen Gault-Millau mit der dritten Traube belohnt! Weine, die die Handschrift ihres Erzeugers und das Terroir ihrer Lagen in sich tragen. „…….großartige trockene Rieslinge mit Dichte und Nachhaltigkeit,….., fruchtige Spät- und Auslesen, die sich immer mehr der Gebietsspitze nähern….“ (Zitat Ende) Was soll man dem noch hinzufügen? Wir erwarten mit Spannung seinen 2009er Jahrgang.

Dranbleiben!

10.Dezember 2009 – Weine aus dem Piemont

Wie schon so oft in den vergangenen Jahren, war auch diesmal wieder der Tag der großen Rotweine gekommen. Unser Bruderschaftsmeister, Dr. Dieter Ockelmann, hatte aus einem seiner Lieblingsurlaubsziele, das jedes Jahr mindestens einmal von ihm und seiner Käthe „heimgesucht“ wird, ein paar ausgefallene Vertreter von Dolcetto, Barbera, Barbaresco und Barolo für uns mitgebracht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Einjustieren der Geschmackspapillen, was sich in sehr unterschiedlichen Bewertungen niederschlug, kamen wir schlussendlich doch noch zu einem harmonischen Urteilsniveau für diese ausgezeichneten Rotweine, die am Anfang von einem weißen Arneis und zum Abschluss von einem Moscato d’Asti „Vendemmia Tardiva“ der Cascina Fonda eingerahmt wurden, letzterer in einer Qualität, wie man ihn hier in Deutschland nichtfinden kann. Danke, Dieter für diese Lehrstunde über das Piemont!


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