Chronik 2007

Schwerpunkt Hess. Bergstraße sowie Länderproben aus der alten und neuen Welt

18. Januar
Südliche Wein-Mosel e.V.

Man weiß nicht, was einem mehr im Gedächtnis haften geblieben ist: das schlechte Wetter am Tag der Probe (Stichwort: Orkan Kyrill) oder die neuen Einsichten über den Umgang mit der Rebsorte Elbling aus dem Munde der beiden sympathischen Moderatoren Michael Fürst und Patrick Zilliken. Dann war da noch die Diskussion um den Markenwein „Sunshine 2005“ für die Zielgruppe Weineinsteiger: heiße Köpfe, gekühlt mit erstaunlich guten Burgundersorten (weiß, grau und Auxerrois). Aber vergessen wir darüber nicht den Riesling, der uns dann doch eher in der feinherben Art gefiel, wie uns die Punktung zeigt. Alles in allem ein interessanter Einblick in eine wenig bekannte Teilregion der Mosel.

08. Februar
Länderprobe Chile

Mit Herrn Dr. Friedhelm Mühleib hatten wir einen superben Kenner der chilenischen Weinszene „am Haken“ und profitierten bei dieser Probe gleichzeitig von den noch frischen Eindrücken seiner gerade beendeten Chilereise. Auch wenn die Weißweine nicht so zu begeistern wußten wie die roten, so waren doch die Einblicke und Hintergrundinformationen in und über die chilenischen Weingüter für uns hoch interessant. Schließlich wurden wir auch noch belohnt mit einem vorzüglichen Syrah vom Weingut Montes (Aurelio Montes), ein Folly Vina Montes aus dem Jahr 2003, der als Tagessieger gekührt wurde.

15. März
Jahreshauptversammlung 2007

Unspektakulär aber mit vielen Anregungen seitens der Mitglieder und mit einem regen Meinungsaustausch mit dem Vorstand verlief diesmal die Jahreshauptversammlung. Begleitet wurde diese Veranstaltung von den ersten Weinen von der Hessischen Bergstrasse, dem Leitthema für 2007. Hier deutete sich schon in etwa an, auf was wir uns da eingelassen hatten…. Aber auch das muß mal sein!

22. März
Länderprobe Griechenland, Kellerei Tsantali

Ein in Europa wenig präsentes Weinland brachte uns der Repräsentant der o.a. Kellerei, Herr Elias Panagiotis, verstärkt durch Herrn Kosmas Nikolaou, näher und verschaffte uns einen interessanten Überblick mit Weinen aus autochthonen Rebsorten ebenso wie aus internationalen. Die grundlegende Erkenntnis dieses Abends: es gibt mehr und Besseres als die aus dem Urlaub landläufig bekannten Retsina-Weine. Die vorherrschende Skepsis gegenüber den uns präsentierten Weinen an diesem Abend (siehe Punktetableau) konnte Herr Panagiotis durch sein erfrischende Art mit fortschreitender Probe durchbrechen und uns somit doch noch einen genüßlichen Abend bieten

19. April
Länderprobe Australien

Paul Mangasser ist fremd gegangen! Was macht unser Süditalienkenner in Australien? Mit Unterstützung der Fa. Sandfire Australian Wines zeigte er uns kenntnisreich, was in Australien möglich ist, belegt durch einige „Granaten“ an Wein, wie die Punktetabelle bestätigt. Aber wir lernten auch, dass nicht immer Verlass ist auf das, was im Internet steht: die Datenaktualität ließ zu wünschen übrig. Dann lieber aus berufenem Munde und mit einem tollen Wein im Glas. Danke Paul!

03. Mai
Länderprobe Portugal

Da es zu dieser Probe keinen Probenbericht gibt und der Verfasser dieser Zeilen bei dieser Probe auch noch verhindert war, bleibt dem Chronisten nur die Pflicht, unserem Weinbruder Adolf Kempe herzlichen Dank zu sagen für eine sicherlich lehrreiche und beeindruckende Probe, verbunden mit dem Wunsch, dieses Anbaugebiet weiter unter Beobachtung zu halten, denn es tun sich gewaltige Dinge in Portugal: Augen auf bei der Lektüre der einschlägigen Gazetten! Danke Adi!

12. Mai
Jubiläumsfeier 25 Jahre Weinbruderschaft zu Köln e.V.

Auf die Historie können wir an dieser Stelle verzichten; hierzu gibt es genügend Informationen in unserem Internetauftritt. Aber an die Stimmung an diesem Abend kann nicht oft genug erinnert werden: die eingestellten Bilder auf unserer Website belegen das! Die Stimmung ließ sich auch nicht durch die restlichen Flaschen aus dem Gründungsjahrgang 1982 herunterziehen. Was wollte man davon auch noch erwarten. Der Blick in die Zukunft ist unser Antrieb und so wünschen wir uns in dieser oder auch erweiterter Runde noch viele gelungene Proben und ein hohes Engagement aller Weinschwestern und Weinbrüder, ob Vorstand oder Mitglied! Ein Prosit auf einen weiteren langen Abschnitt unserer Weinbruderschaft!

14. Juni
Schloß Proschwitz zu Gast in unserer Weinbruderschaft

Beeindruckend, was da aus dem Sachsenland kam. Das betrifft nicht nur die Weine sondern auch die Moderatorin, Frau Antje Neumann, zu diesem Zeitpunkt noch nicht so lange beim Weingut dabei, aber mit Engagement und Charme wußte sie uns mit tollen Qualitäten zu gefallen. Stellvertretend für das durchgängig hohe Niveau der Probe sei erinnert an Goldriesling als Besonderheit des Weingutes sowie die -verglichen mit der Mosel- völlig andere Art eines Elblings, die Weiß- und Grauburgunder und auch die Rotweine des Gutes. Gerne erinnern wir uns auch an eine weitere Besonderheit, nämlich an den Traminer ***-Auslese, Stichwort „Etikettenschwindel“. Näheres hierzu nochmals nachzulesen im dem Probenbericht zum Tage. Dank auch an Carla und Christian Beyer, die diese Probe für uns eingefädelt hatten!

02. August
Probe zum Leitthema Hessische Bergstrasse – Weißweine-

Da war sie, die erste konzentrierte Annäherung an die Hessische Bergstrasse, diesmal ausschließlich mit Weißweinen. Wilfried Schmitz und Dieter Ockelmann gaben sich alle Mühe, uns mit diesen Weinen anzufreunden. Aber die Punktetabelle zeigt wohl, dass –von wenigen Ausnahmen abgesehen- unsere Liebe zu diesem Anbaugebiet nur sehr zurückhaltend ausgeprägt ist, um es einmal ganz vorsichtig zu formulieren. Der Punktereigen unserer Bewertungen ging von 12,0 bis 14,4. Da ist nicht viel Spielraum. Wir blieben erwartungsvoll zurück und schauten auf den Dezember, wenn wir auf die Roten treffen.

25./26. August
Weinkulturreise an die Hessische Bergstrasse

Als ob sich die Region mit uns wegen der Weißweine versöhnen wollte, empfing sie uns sonnenüberstrahlt bei bestem Wetter. Aber fast schon zu heiß, als ob sie uns -anders herum- den letzten Widerstand gegen die Weine der Region mit viel Schweiß aus dem Kopf treiben wollte. Hervorragend organisiert von der „Weingilde Bergstrasse“, vertreten durch Herrn Roland Turowsky, konnten wir zwei herrliche Tage in diesem landschaftlich reizvollen Anbaugebiet verbringen, so dass uns anschließend klar wurde, warum der Frankfurter Raum sich bei schönem Wetter so gerne in dieser Gegend aufhält. Unser Dank gilt allen, die durch ihre tatkräftige Unterstützung zum Gelingen dieser Zwei-Tages-Tour beigetragen haben. Stellvertretend seien erwähnt Wilfried Bürkle vom Weingut Simon Bürkle, Herr Hörr von der Domäne Bergstrasse in Bensheim, Herr Manfred Berg als Leiter des Archivs der Stadt Bensheim, sowie Herr Otto Guthier als Geschäftsführer der Genossenschaft Bergsträßer Winzer e.G. – und natürlich nicht zu vergessen: unser Orgateam!

20. September
Rebsortenprobe Sauvignon Blanc

Es war fast schon nicht mehr überraschend: der beste Sauvignon des abends kam – aus der Steiermark. Was hört man nicht alles von den tollen Weißweinen -vornehmlich vom Sauvignon und Morillon- aus diesem Anbaugebiet. Frankreich spielt hier nicht mehr die dominierende Rolle, zwar eine große Rolle –man denke z.B. an die Tourraine-, aber die anderen können auch gut mit dieser Rebsorte umgehen. So sei hier erinnert an Südtirol, Neuseeland und Südafrika. Unser Bruderschaftsmeister Dieter Ockelmann hatte mal wieder eine beeindruckende Probe abgeliefert.

18. Oktober
Unsere traditionelle Italienprobe

Also doch: Paul Mangasser blieb sich treu und präsentierte uns eine abermals verblüffende Vielfalt des gesamten Mezzogiorno. Dass wir uns hier wieder auf hohem Niveau bewegten, zeigt die Punktetabelle eindeutig: kein Ausfall und kein Wein unter 14,5 Punkten. Was viele vergessen: diese Qualitäten sind nicht preiswert zu haben. Bei den sog. „Knallern“ bewegten wir uns schon im Rahmen von 14,- bis 27,- Euro. Das muß man sich vor Augen halten und dennoch freuen wir uns immer wieder, dass wir mit solchen guten Tropfen von Paul Mangasser verwöhnt werden. Wir sollten dieser Richtung treu bleiben. Schließlich ist Paul auch unser langjähriger Schatzmeister und weiß, wie wir unsere Mitgliedsbeiträge diesbezüglich gut anlegen können.

08. November
Länderprobe Slowenien und nördl. Nachbarn

Eine grenzüberschreitende Probe, wenn man so will. Soweit man von einem Gewinner der Probe sprechen kann, war es auch hier wieder ein Sauvignon Blanc, aus der Südsteiermark (siehe oben). Darüber hinaus bot die Probe interessante Einblicke in ein bei uns noch wenig bekanntes Randgebiet. Dieter Ockelmann hatte auch hierzu aufschlußreiches Material gesammelt und zur Verfügung gestellt, so dass sich die Probenteilnehmer anschließend ein detailliertes Bild dieser Regionen machen konnten.

13. Dezember
Probe zum Leitthema Hessische Bergstrasse – Rotweine

Da waren sie wieder, die Bergsträsser. Diesmal in rot. Jedenfalls besser als die weißen, hatten wir den Eindruck und in einigen Diskussionen wurde dieses Gefälle auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Sicher war auch bei den Roten nicht alles Gold was glänzt. Aber eine gewisse Zufriedenheit herrschte doch vor – auch wenn einige Verwirrung herrschte bei einer Rebsortenangabe „St. Laurent“ und dem sich anschließenden Eindruck am Gaumen. Alles in allem hatte es das Orgateam um Wilfried Schmitz, der auch diese Probe moderierte, nicht leicht, uns die Hessische Bergstrasse als Weinanbaugebiet näher zu bringen. Das war mutig und deshalb Dank dafür.


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