Chronik 2001

Januar
Wissenschaftlicher Fachvortrag über die Behandlungsmethoden von Naturkorken

Weine von der großen Mittelmeer-Insel Sardinien stellte uns die sehr aktive Korkfirma MOLINAS durch ihren deutschen Geschäftsführer, Herrn Berker gemeinsam mit Herrn Prof. Rüdiger Sponholz von der FH Geisenheim vor. Sowohl die Weine als auch die sehr ausführlichen Darstellungen zur Korkbehandlung waren eindrucksvoll. Jetzt wurde uns klar, daß es keine Korkschmecker mehr geben braucht, wenn die wissenschaftlich erforschte Methodik angewendet wird. Also schon gleich ein starker Start mit großem Wissenszuwachs. –

Februar
Besuch bei einem griechischen Importeur für hochwertige Weine

Griechischer Wein in seiner besten Art und zwar durch die gesamte ägäische Inselwelt, wurde uns von Herrn Nikolaos Skamagas, Importeur in Monheim und seiner netten Gattin in vollendeter Form präsentiert. Die Gegensätze zogen sich an. Der kälteste Tag des Jahres in einer schön dekorierten Lagerhalle. Interessante Geschmackserlebnisse litten etwas unter der niedrigen Temperatur. Wir danken herzlich für die tolle griechische Gastfreundschaft. –

Februar
Probe mit Weinen des VDP-Betriebs Staatsweingut Bergstraße

Gleich hochkarätig weiter ging es mit Herrn Heinrich Hillenbrand, der uns die Domäne in Bensheim vorstellte. Weine und der Informationswert von Herrn Hillenbrand waren eine Extraklasse. Erstmalig hatten wir eine persönliche Darstellung des kleinen, aber sehr feinen Anbaugebiets mit einem Könner der Sonderklasse. Schön, daß Sie da waren, und „Ihren Betrieb“ so toll vorgestellt haben. Wir lernten sehr viel. –

Februar
Unser Weinbruder Heinz-Günther Hackemann – „Weinkenner des Jahres“

Nachdem es im vergangenen Jahr zwei unserer Mitglieder gelungen ist, in die Endausscheidung des Wettbewerebes vom Magazin DER FEINSCHMECKER zu kommen, konnte sich in diesem Jahr unser Weinbruder Heinz-Günther Hackemann im Finale gegen die letzten 11 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet durchsetzen und den Titel „WEINKENNER DES JAHRES“ erringen. Herzlichen Glückwunsch!!

März
Verbandspoltik in Württemberg, vorgetragen vom Verbandsgechäftsführer

Der nächste Repräsentant ist an dieser Stelle zu loben und mit Dankbarkeit zu erwähnen: Herr Karl-Heinz Hirsch, Direktor des Weinbauverbandes Württemberg. Wir erhielten einen tiefen Einblick in die Vielfalt der regionalen Aufgaben einer Organisation mit 11.000 Mitgliedern, die als ältester deutscher Weinbauverband gilt. Die Auswahl der Weine war sehr gut gelungen und die Punktungsergebnisse deuteten auf eine vortreffliche Selektion. Der sehr engagierte Vortrag von Herrn Direktor Hirsch wird wahrscheinlich von den Teilnehmern nicht so schnell vergessen. –

März
Weinprobe im Zyklus der italienischen Anbaugebiete von Paul Mangasser

Traditionelle Italienprobe mit WB Paul Mangasser, diesmal Piemont. Ausdrucksvolle Weine aller Zonen und Rebsorten stellten sich wie ein Kaleidoskop dieses Gebiets dar, in dem WB Mangasser 2 Wochen lang die Weine zusammen gesucht hatte. Wieder typische Präzisionsarbeit, wie wir es gewohnt sind. Es gab mal wieder keine Ausfälle, deshalb war der Genuß um so größer. –

April
Jährliche Jahreshauptversammlung

Anläßlich der JHV konnten wir zu dieser Gelegenheit 2 Güter aus Rheinhessen vergleichen, die uns doch große Überraschungen brachten. Ein VDP-Weingut gegen einen Klassensieger des Silvaner-Forums zeigte sehr deutlich daß die Zugehörigkeit zu einer elitären Gruppe nicht immer Garantie für einen außergewöhnlichen Wein ist. Bei der Betrachtung des Preis-Leistungs-Verhältnis erledigten sich dann alle weiteren Diskussionen zu dem Thema. Einen herzlichen Glückwunsch an den POSTHOF DOLL in Stadecken-Elsheim für die gelungene Präsentation ihrer Spitzenweine.

April
Wanderung im Hohen Venn zur Narzissenblüte

Viel Glück hatte die Wandertruppe bei Ihrem jährlichen Ausflug ins Hohe Venn. In bewährter Art hatte WB Addy Kempe die Tourenplanung durchs blühende Narzissen-Tal gelegt, um allen Teilnehmern wieder dieses einmalige Naturerlebnis vorzuführen. Speisen und Getränkeangebot der belgischen Gastronomie fanden wieder einen großen Fan-Club.

Mai
Verleihung des 9. Marketing-Preises an das Rheingauer Weingut Ohlig

Ein großartiges Event wurde die Verleihung des Marketing-Preises an das Rheingauer Weingut Johannes Ohlig Oestrich. In unserem derzeitigen „Stammlokal“ Marc’s Restaurant konnten Weine und Speisen in idealer Kombination genossen werde. Eine gute Leistung von WB Paul Mangasser, der für diesen Abend verantwortlich zeichnete. Wir beglückwünschen das Weingut Ohlig nochmals zu diesem Erfolg gegen starke Betriebe, wie den 2. Sieger Prinz von Hessen (Preisträger des Jahres 1994) oder das auf den 3. Platz gekommene Domdechant Werner’sches Weingut in Hochheim.

Mai
Probe mit Weinen des VDP-Weinguts Fürst zu Hohenlohe-Oehringen

Die Serie Württemberg wurde mit Gewächsen des Fürstlichen Weingut in Oehringen fortgesetzt, die nicht nur Freunde fanden. Die Punktungsergebnisse ließen teilweise zu wünschen übrig. Schade, daß Herr Röll nicht kommen konnte um die eine oder andere Unklarheit, vor allem bei den Weißweinen, mit seinen Ausführungen zu erläutern. Die Probe stellte einen kompletten Überblick der Leistungspalette des Hauses dar. Wenn man dann die Freiheit hat, einen Preisvergleich zum oben genannten Betrieb in Rheinhessen zu überdenken, werfen sich allerdings noch mehr Fragen auf.

Juni
Besuch der befreundeten GNW in Maastricht zu deren 30. Geburtstag

Ausflug an die Maas war das Motto der kleinen Gruppe, die zum 30. Geburtstag der Freunde von der Genootschap südniederländischer Weinvrijnden ins Nachbarland reiste. Mit einer Silvaner-Bocksbeutel-Probe im Gepäck schafften wir uns dann sehr schnell im Rahmen der Weinausstellung einen treuen Fanclub, der die Frankenweine den exzellenten Burgundern von Gérard Seguin aus Gevrey-Chambertin vorzog. Erstaunt waren wir über die Qualität der Weine aus Belgien, die von der befreundeten Brabants Wijngenootschap angeboten wurden. Ein festlicher Anlaß in alten Herrenhäusern und feierlicher Gesellschaft. Ein großes Kompliment an die Veranstalter.

Juni
Traditionelle Weinkulturreise im Juni

Am 16. Juni starteten wir unsere Weinkulturreise, diesmal mit einem schönen Bus nach Württemberg. WB Wilfried Schmitz hatte alle regionalen Beziehungen spielen lassen und uns einen bunten Strauß von interessanten Anlaufstellen gebunden. Die Wanderung auf dem Rundweg über Heilbronn mit Einkehr beim Weingut Albrecht-Kissinger, war ebenso spannend wie der abendliche Ausflug auf den eindrucksvollen Amalienhof mit seinen Rebzüchtungen auf dem riesigen Steinberg. Sicherlich war die burgähnliche Anlage für einige Teilnehmer recht gewöhnungsbedürftig, denn von dieser Art Weingitgibt es nicht viele. Alles in allem aber schon eine Besonderheit, die man so schnell nicht vergißt. Unvergessen bleibt auch der nächste Morgen, den wir mit Herrn Dautel und seiner charmanten Gattin im Betrieb verbringen durften. Die blumigen Weine, die Darstellungen, alles in allem ein Höhepunkt der sehr gut organisierten Reise. Im Nachhinein wurde auch die Mittagspause in Bad Wimpfen unter der Abteilung „Tourri-Abzocke“ erledigt und man erinnert sich an die hübsche Bergstadt mit der ehem. Kaiserresidenz und der großen Vergangenheit, die durch tolle Bauwerke dargestellt wurde. Die Rückfahrt verlief ohne Störungen und brachten einen Bus voller zufriedener Menschen ins Rheinland zurück. Herzlichen Dank Wilfried. Dat häste jood gemaacht.

Juni
Probe mit Weinen des VDP-Weinguts des Hauses Württemberg

Ganz württembergisch, eigentlich in jeder Hinsicht, ging es dann mit der Probe des gleichnamigen Weinguts vom Schloß Monrepos aus Ludwigsburg weiter. Beste Lagen wurden in der Probe verkostet. Im Prinzip wenig Ausfälle bis auf die Preisgestaltung, die sich zum Ende hin mit bemerkenswerten TOP-Weinen aber auch TOP-Preisen darstellte. Wir kamen u. a. auch in den Genuß von Wein des Maulbronner Eilfingerbergs, eine der deutschen Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes. Eine Besonderheit in jeder Hinsicht, denn wir verkosteten Weine aus 7 unterschiedlichen Lagen des großen Anbaugebiets mit jeweils anderen Einflußfaktoren in allen Bereichen.

Juni
Wissenschaftliche Sektprobe mit Prof. Dr. Helmut Arntz

2. Teil der wissenschaftlichen Sektprobe mit unserem Ehrenweinbruder, Herrn Prof. Dr. Helmut Arntz im Bergischen Hof mit einer netten und angenehmen Teilnehmerrunde. Viele sehr interessante Gewächse stellte Herr Prof. Arntz in traditioneller Weise vor und vertiefte damit das Wissen der Zuhörer. Der wissenschaftliche Vortrag fand großes Interesse. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei Frau Ursula Schmidt vom Verband deutscher Sektkellereien in Wiesbaden, denn wir konnten uns durch die angestellten Sekte ein gutes Bild über die hohe Bereitschaft der Kellereien machen, den Verbrauchern sehr ordentliche und ansprechende deutsche Schaumweine anzubieten. Es wurden zahlreiche Vorurteile abgebaut. Sicherlich hat der Professor und das gute Mix der Verkostungen wesentlich dazu beigetragen, daß die Bereitschaft zum Griff beim Handel auf diese Produkte stark gestiegen ist. Mit mangelndem Wissen und eventueller l Ignoranz kann man keine neuen spannenden Geschmackserlebnisse kennenlernen. Alles zusammen, eine großartige Leistung aller Beteiligten. Nochmals vielen Dank !!

Juli
Reiseerinnerungen aus Norditalien mit Weinen der Regio Colli Euganei

Tolle Reiseimpressionen konnten wir bei der detaillierten Gebietsprobe Regio Colli Euganei im Veneto durch unseren WB Dr. Dietrich Müller erfahren. In gekonnter Weise lernten wir eine kleine Zone mit bemerkenswerten Weinen kennen. Es war trotz der sommerlichen Temperaturen sehr eindrucksvoll. Vielen Dank Dr. Müller.

August
Genossenschaftsweine aus Württemberg

Sein Debüt als Probensprecher hatte der neue WB Helmut Dippold mit seiner Vorstellung der Genossenschaftsweine aus Württemberg, die mittelprächtig angekommen waren. Die Veranstaltung wurde durch die 6 Ersten des Trollinger Wettbewerbs doch noch zu einem schönen Erlebnis. Da der Chronikersteller nicht anwesend war, ist der Kommentar leider entsprechend dürftig und gering.

September
Moderne Keller-Technologien dargestellt vom erfahrenen Fachmann der Forschungsanstalt

Wie erwartet war der Saal voll, denn wir hatten einen hochkarätigen Referenten zu bieten. Herr Dr. Georg Binder, von der Forschungsanstalt Neustadt, ein Verfechter moderner und zeitnaher Kellertechniken stellte und in eindrucksvollerweise seine „Erfahrungsschätze“ vor und bewies damit, was so alles zu machen, bzw. noch zu erwarten ist. Hier sollte auch künftig sorgfältig gewacht werden, wie, wer und was im Keller vollbringt. Dabei sollte nicht vergessen werden, daß immerhin 75 % der Qualitäten im Wingert gestaltet werden. Wir sind Herr Dr. Binder sehr dankbar, daß er uns so ausführlich, ehrlich und sachkundig in diese schwere Materie eingewiesen hat. Es war einer der Höhepunkte des Jahres. Große Klasse an den flexiblen Fachmann aus der Pfalz !!

September
Übergabe der Urkunde an das VDP-Weingut Domdechant Werner’sches Weingut

Die Reisetruppe reiste in den Rheingau um Herrn Dr. Michel vom Weingut des Domdechanten in Hochheim die Urkunde für den 3. Platz beim Marketing-Preis zu überreichen. Im Rahmen des Tages der offenen Tür konnten wir uns nochmals über die hohen Qualitäten informieren. Bei dieser Gelegenheit bedanken wir uns nochmals für den freundlichen Empfang und die fürsorgliche Betreuung sowie den angenehmen Aufenthalt im gepflegten Park mit großartigem Blick ins Mündungsgebiet des Mains in den Rhein.

Oktober
Günstige Weine durch Eigenimport aus Südafrika

Weine aus Südafrika und den dazu passenden Film unseres Ehrenweinbruders Pit Falkenstein über ausgewählte Weingüter in Südafrika stellte uns WB Paul Mangasser vor. Die Gewächse zeigten, daß sich einiges in diesem Weinland getan hat, daß aber auch dort noch Licht und Schatten nahe bei einander liegen. Wir hatten schon fast 10 Jahre keine systematische Probe der Capregion. Diese Weine überzeugten durch ihr sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die Gelegenheit erkannt und die Probe angeboten, das ist typisch für den kreativen Paule. Herzlichen Dank.

Oktober
Probe mit Weinen vom VDP-Weingut Graf von Neipperg

Nach langer Zeit, fast mit Entzugserscheinungen, freuten sich viele ältere Mitglieder auf die Weine des Grafen zu Neipperg. Die Überraschung war groß, daß die Qualitäten noch zugelegt hatten, allerdings auch die „württembergischen“ Preise, die natürlich, was dann auch zur Sprache kam, im Verhältnis zu manchen Auslandsweinen, immer noch recht moderat. Hier gab es nur gute und lobende Worte über die TOP-Weine. Es war ein toller Abend und der Besuch bei der Veranstaltung der Weinbruderschaft hat sich mal wieder aufs optimale gelohnt. Sie können, Herr Graf zu Neipperg sehr stolz auf ihre Weine sein. Leider hatten wir keine Korrespondenz-Weine aus dem Bordeaux eingebaut. Das hätte den Rahmen gesprengt und die Anforderungen sicherlich für manche Teilnehmer in eine falsche Richtung gelenkt. Dieses Jahr ist Württemberg pur dran.

November
Probe mit Weinen vom VDP-Staatsweingut Weinsberg

Gleich weiter zur Sache ging es dann mit der hochwertigen Auswahl der Weine des Staatsweinguts in Weinsberg. WB Wilfried Schmitz hatte es sich nicht nehmen lassen, auch hier das Beste vom Besten auszusuchen um damit die Position des ihm stark verbundenen Anbaugebiets wieder nach oben zu ziehen. Dies ist ihm gut gelungen, denn wir bekamen schon einige ganz „starke Kerle“ zur Verkostung, die sich als wirklich eindrucksvoll erwies. Auch hatte es der Kollege geschafft, von den Mangelweinen der Neuzüchtungen einige Probiermöglichkeiten zu gestalten. Hier kamen dann allerdings die Fragen auf, ob bei manchen Weinen die Preisgestaltung wirklich angemessen ist. Da waren viele Weinbrüder überzeugt, daß man mit einem gut gemachten Spätburgunder für etwa 35 Mark mindestens so gut bedient ist, wie mit einer doppelt so teueren Neuzüchtung. Also auch hier wieder ein ganz dicker Lob an den fleißigen Probenmanager.

Dezember
Traditionelles Nikolausessen

Dank guter Referenz durch die Atmosphäre bei der Probe zur Verleihung des Marketing-Preises, fanden wir zum Nikolaus-Essen wieder den Weg in die Wichheimer 200 und waren erneut von der guten Küche des Hauses von Marc Hochgürtel überzeugt. Das ganze Restaurant war für uns reserviert. So konnten wir in angenehmer Runde die Kontakte pflegen und den festlichen Abend in Ruhe und Gelassenheit im Freundeskreis genießen. Mal wieder eine tolle Sache, die von WB Paul Mangasser organisiert wurde. Merci !!

Dezember
Die neue Weinvilla in Heilbronn

Hohen Besuch aus Heilbronn erhielten wir in der Person des EX WB Werner Niemietz, dem Gründer der Weinbruderschaft Heilbronn, wo wir, vor 10 Jahren, Paten waren. Er brachte uns eine Kollektion der neu eingerichteten „Instanz“ von Heilbronn, der gut organisierten Weinvilla mit ihren 17 Partnern, mit. Wir hatten das große Vergnügen eine ausgewogene Palette von Lembergern kennen zu lernen, die durchweg gute Vertreter ihrer Art waren. Das Punktungsniveau war recht hoch; so konnte zur letzten Veranstaltung des Jahres Württemberg nochmals in eine gute Position gebracht werden. Die Betriebe haben natürlich eine verhältnismäßig gleiche Situation. Dadurch konnten keine Ausreißer nach oben oder Abstürze in die andere Richtung passieren. Für die außergewöhnliche Präsentation, die sehr gute Organisation und die gelungene Probenführung möchten wir uns auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei Werner bedanken. Es war ein toller Jahresabschluß und hat uns gezeigt, welche Spannbreite das südliche Anbaugebiet in sich birgt.


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