Endlich Sommer – 34°– aber leider für unsere heutige Probe etwas zu heiß. Dank unseres Kellermeisters konnten die Weine jedoch ausgezeichnet gekühlt probiert werden.
Das Anbaugebiet Südwestfrankreich liegt etwas abseits, birgt aber eine Reihe von spannenden Entdeckungen sowohl bezogen auf die Winzer als auch auf die hier angebauten Rebsorten.
Geografisch lässt sich die Region als Dreieck beschreiben, gelegen im Norden der Pyrenäen, südöstlich des Bordeaux und im Osten von Toulouse begrenzt. Bei 50.000 ha Anbaufläche mit 18 Appellationen und 22 Landwein-Regionen gibt es ca. 100 verschiedene, vorrangig autochthone Rebsorten – deshalb auch als „Rebsortenmuseum Frankreichs“ bezeichnet. Jährlich werden hier 1,8 Mio. hl Weißwein und 1,6 Mio. hl Rotwein produziert; 30% entfallen dabei auf AOC Anbaugebiete, 45 % auf Landweine und 25 % auf Tafelweine.
Bei den Weißweinen ist es vor allem eine Frische und Mineralität, die man aus anderen Regionen Frankreichs so kaum kennt. Rebsorten wie Mauzac, Odenc, Verdanel oder Gros Manseng mögen unbekannt sein, die Weine, die sie liefern, sind höchst eigenständig, nicht alltäglich und in besonderem Maße originell, und haben deshalb Aufmerksamkeit verdient.
Den Rotweinen des Südwestens ist eine spezifische Gerbstoffstruktur gemein (dies ist sicher auch eine Frage des „Mögens“), die massiver und dominanter erscheint, als in anderen Regionen Frankreichs. Das kühle Klima und karge Böden sorgen, in Verbindung mit den entsprechenden alten, angestammten lokalen Rebsorten wie Tannat, Malbec, Duras, Fer Savadou (Braucol) etc. für ungestümen Tanninreichtum, den zu zügeln nur wenigen Spitzenbetrieben gelingt. Es sind allesamt keine Weine für den schnellen Konsum, sondern Langläufer, die Geduld brauchen, auch insofern sind sie alles andere als zeitgemäß. Die Geduld aber belohnen sie mit facettenreichem Reichtum an Aromen.
Vorgestellt wurden die Anbaugebiete Cahors, Gaillac, Côtes du Marmandis und Gascogne mit dem Madiran.
Der erste Wein, ein Mousseux, kam aus dem Gaillac im Departement des Tarn gelegen. Es gehört zu den ältesten Weinbaugebieten Frankreichs, die Anbaufläche beträgt fast 4.000 ha mit einem Ertrag von 160.000 hl – davon 65% Rotwein. Um das komplexe Gefüge und die Eigenart des Gaillac’s zu verstehen, muss man wissen, dass in dieser relativ kleinen Region eine Vielfalt zu finden ist an Lagen, Rebsorten, Macharten und auch verschiedenen Böden – am linken Ufer dominieren karge und steinige Böden, auf denen Rotweine wachsen; das rechte Ufer besteht von Sandstein und Mergel bis zu Granit- und Kalkboden, auf denen Weiß- und Rotweine wachsen.
Der Erzeuger des Mousseux Brut Mas Pignou, die Domaine Mas Pignou von Jaques et Bernard Auque ist seit 5 Generationen im Familienbesitz. Bernard Auque hat hier aus 100% Mauzac von 50 Jahre alten Reben, mit auf 45 hl/ha begrenzter Erntemenge, einen feinperligen, frischen Mousseux mit Noten von grünem Apfel aber auch Honig- und Birnentönen produduziert, der lang am Gaumen bleibt.
Die Rebsorte Mauzac stammt aus der Region Gaillac und es gibt diese in verschiedenen Varianten – s. auch Wein Nr. 5.
Der hier vorgestellt Mousseux wurde dabei nach der gaillac’schen Schaumwein MÉTHODE Ancestrale hergestellt. Bei dieser Methode findet eine Tankgärung statt. Einmal angesetzt und abgefüllt besteht keine Möglichkeit mehr, Einfluss zu nehmen. Im Gegensatz zu traditionell hergestellten Schaumweinen, die eine zweistufige Verarbeitung erfahren, bei der in Stufe Zwei noch einmal regulierend eingegriffen werden kann und nachgezuckert wird, muss die angesammelte Süße der Trauben hier ausreichen. Eins ist dabei sicher, keine andere Methode gewährt besser den Erhalt der Aromen und des Eigencharakters der Trauben als diese.
Mit dem Wein Nr. 2, einem Colombard von der Côtes de Gascogne, betreten wir die Gascogne. Zur Gascogne gehören zusätzliche Appellationen, z.B. das Madiran, das wir mit dem nächsten Wein dann besuchen werden.
Die Gascogne ist eine historische Provinz und hat ihren Namen von den Vasconen, einem iberischen Volk, das ungefähr im 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung die Pyrenäen überschritt und hier siedelte. Im Hundertjährigen Krieg war die Gascogne ein Schlachtfeld, auf dem die Heere Frankreichs und Englands sich maßen.
Der 1336 unterzeichnete Vertrag von Bretigny bestätigte die absolute Herrschaft Englands über diese Provinz, aus der die fremden Eindringlinge sich erst mehr als ein Jahrhundert später (1453) zurückzogen.
Die Erzeuger dieses Weines Janine und Gilles Baumann von der Domaine de Cassagnoles gehören zu den Wegbereitern des trockenen, fruchtbetonten, sortenreinen Colombard und verstehen es, ihm Jahr um Jahr erneut sein sympathisches Profil zu geben.
Es gefällt dieser Sorte auf den sehr kalkreichen Hochplateaus und den der Sonne zugewandten Hängen des Gers. Es finden sich frische, an Zitrus- und exotische Früchte erinnernde Aromen, die aber leider noch etwas grasig grün wirkten, wie bei unreif geernteten Trauben. Der 2009er bekam eine Bronze-Medaille beim Concours Général de Paris 2010 verliehen.
Zur Rebsorte Colombard ist noch festzuhalten, dass diese eine Kreuzung aus den Rebsorten Gouais Blanc x Chenin Blanc ist und ursprünglich in der Region Cognac eine wichtige Rolle spielte. Die weltweite Rebfläche liegt bei ca. 40.000 ha. In Frankreich wird Colombard auf ca. 7.700 ha kultiviert (2007).
Mit dem Wein Nr. 3 wechselten wir in das Gebiet Madiran; es umfasst kapp 1.300 ha bei einem Ertrag von 61.700 hl. Das Gebiet ist eigentlich bekannt für seine Rotweine, aber zunächst gab es einen Weißwein, eine Cuvée aus Gros Maseng und Sauvignon zu verkosten.
Bekanntester Winzer dieses Gebietes ist zweifellos Alain Brumont, der „Entdecker dieses Terroirs“ und auch Werber für dieses Terroir, mit seinen Weingütern Château Montus, Château Bouscassé und der Domaine Berthoumieu.
Die vorgestellte Cuvée präsentierte sich facettenreich und ausdrucksstark mit Noten von Äpfeln, Melonen und Zitrusfrüchten; frisch und fruchtgeprägt, mit präsenter, schön eingebundener Säure.
Die Rebsorten Manseng, „Gros Manseng“ und „Petit Manseng“, sind typische baskische Rebsorten. Der Gros Manseng wird hauptsächlich für trockenen Weißweine, der Petit Manseng wird fast ausschließlich für Süßweine verwendet.
Mit dem Wein Nr. 4 probierten wir einen Wein der Côtes du Marmandais, deren Weine starke Parallelen zum Bordeaux aufweisen. Die Côtes du Marmandais liegt südlich der Appellation Bergerac zu beiden Seiten der Garonne in direkter Verlängerung der Bordeaux-Appellationen Entre Deux Mers und Graves mit einer Rebfläche von ca. 1.300 ha und einem Ertrag von fast 67.500 hl.
Obwohl hier in erster Linie Rotweine (s. auch Wein Nr. 08) und Roséweine erzeugt werden (97%), begannen wir mit dem auch für diese Gegend repräsentativen Sémillon.
Stéphanie Roussel, die aus der Normandie stammt, entdeckte während ihres Jurastudiums in Caen die Liebe zum Wein, eröffnete zunächst eine Weinbar in Bordeaux und entschied dann, vom Verkäufer zum Produzenten zu wechseln. Sie erwarb die Domaine Lassole, mit alten Rebbestand und produziert streng nach biodynamischen Prinzipen. Ihr Sémillon ist duftig und mineralisch mit feinen, blumigen Noten. Nicht die Zustimmung der Teilnehmer fand der Geschmack basierend auf dem leicht oxydativen Ausbau. So erinnerte der Wein eher an Sherry oder Madeira.
Wir kehrten in das Gaillac und zu einem Mauzac zurück. Dieser Mauzac Vert – Wein Nr. 5 – ist eine der 7 Untersorten des Mauzac, die nach der Farbe der Beeren als gelber, grüner, rosa, rötlicher oder schwarzer Mauzac bezeichnet werden. Er ist robust und wenig frostempfindlich. Der Mauzac liefert einen aromatischen und recht körperreichen Weißwein, der sich nach der Abfüllung trotz seines niedrigen Säuregehalts einige Jahre lang verbessert. Im Jahr 2007 wurde in Frankreich eine bestockte Rebfläche von 2.077 Hektar erhoben.
Erzeuger sind Robert et Bernard Plageoles von der Domaine Plageoles, die nur sortenreine Weine, 16 Stück an der Zahl herstellen. Wein wird dort bereits seit 1805 produziert, nunmehr in der sechsten Generation.
Hier war wieder unser Kellermeister gefragt, den Wein trotz der Sommerhitze bei besonders kühler Temperatur zu servieren, was ihm hervorragend gelang, und so konnte der Wein seine Aromen – deutliche Apfelnote mit Nebenaromen von grüner Zitrone und Linde – voll entfalten.
Mit der Nr. 6 probierten wir eine weitere Spezialität des Gaillac, die Rebsorte Odenc und dies von einem Winzer Patrice Lescarret, von Domaine de Causse Marines, der zu den drei exzentrischen „enfants terribles“ des Gaillac gehört. Er ist ausgebildeter Oenologe und war lange Zeit in Prüfungskommissionen auf Weinconcours tätig und sagt heute darüber: „Der überwiegende Teil der Verkostungen sind eine Farce oder das Niveau der Tester ist lächerlich…“. Er bewirtschaftet seine Flächen biodynamisch.
Wir beurteilten den Odenc als aromatisch, vollmundig harmonisch, mit Anklängen von Zitrusfrüchten und Gewürzen im Hintergrund. Der Wein wird auf 30 hl / ha begrenzt und wird naturvergoren, ohne Hefezusätze in uralten Eichenfässern ausgebaut.
Zum Abschluss der vorgestellten Weißweine wurde mit Wein Nr. 7, einem Verdanel, wieder eine der autochthonen Reben des Gaillac präsentiert. Die Erzeuger Robert et Bernard Plageoles hatten wir bereits beim Wein Nr. 5, als Repräsentanten für sortenrein ausgebaute Weine kennengelernt. Ein recht ungewohnter Wein mit heftigen Aromen; ein grüner Wein sowohl im Sinne von noch jungen Reben wie auch im Sinne des Aromas, mit Affinität zu Gras und Sauerampfer .
Nun kamen die echten – temperaturbedingten – Herausforderungen: die Rotweine. Gern hätten wir die Weine, die ja alle etwas mehr Zeit zur Entwicklung und Reife und dem Abbau der kräftigen Tannine benötigen, dekantiert, was sich aber auf Grund des Wetters verbot. Also blieb nur „Sturzdekantieren“, eine Methode, die sicher verhinderte, dass sich die Rotweine in ihrem optimalen Zustand zeigten.
Wir begannen (Nr. 8) mit einer Cuvée Petit Lassolle (2004) von der Côtes du Marmandais der Domaine Lassole von Stéphanie Roussel, von der wir schon den Sémillon kenngelernt hatten. Die Cuvée der Rebsorten: Merlot, Cabernet-Sauvignon, Cabernet-Franc, Syrah, und weiteren, wieder ein ungewohnter Wein mit heftigen Aromen, zeichnet sich durch ein erstaunlich günstiges Preis- / Leistungsverhältnis aus. Eine besondere Empfehlung wurde ihm von dem Weinkritiker Helmut Gote zuteil.
Mit den Weinen Nr. 9 und Nr. 10 betraten wir nun das Cahors. Das nach der Stadt Cahors benannte Anbaugebiet im Südwesten Frankreichs hat seit 1971 den Status einer AOC. Der traditionelle Wein von Cahors ist ein körperreicher und langlebiger Rotwein mit tiefdunkler Farbe. Wein wird hier schon seit der Besetzung durch die Römer um ca. 50 v.Chr. angebaut. Der Befall der Reblaus sowie schwere Fröste im Jahr 1956 sorgten jedoch fast für das Aus des Weinbaus. Heute sind wieder 4.050 ha mit Reben bestockt und es werden ca. 155.500 hl Wein produziert.
Der Wein Nr. 9 – 80 % Cot (Malbec), 20 % Merlot – stammt von ca. 30 Jahre alten Reben und reifte in alten Eichenfässern. Der Cot bestimmt dabei die Richtung und wird vom Merlot abgerundet. Es ist ein einfach strukturierter aber voller Wein, der für einen Cahors erstaunlich wenig Tannin zeigt. Dieser Cahorswein ist im letzten Jahr vom amerikanischen Winespectator zu den 100 Besten der Welt gezählt worden.
Erzeugt wird dieser Wein vom Clos La Coutale, von Philippe Bernède & Fils. Die Familie Bernède ist eine der wenigen Winzerfamilien, die seit dem 19. Jahrhundert die Anbauregion des Cahors entscheidend mitgeprägt hat. Bereits im Jahr 1895 wurde der 1894er Cahors, Clos La Coutale auf dem Concours Général Agricole in Paris mit der Bronzemedaille ausgezeichnet.
Mit der Nr. 10, einem reinsortigen Malbec „Le Sid“ aus dem Jahr 2002, ebenfalls von 30 Jahre alten Rebstöcken und auf roten tonhaltigen Böden gewachsen, setzten wird die Probe fort. Erzeuger ist die Domaine Cosse-Maisonneuve mit Mathieu Cosse und Catherine Maisonneuve. Die junge Domaine, 1999 von Catherine Maisonneuve und dem ehemaligen Rugby-Profi Mathieu Cosse gegründet (inzwischen beide diplomierte Önologen, die in Frankreich Kultstatus genießen), widmen sich der Malbec-Traube auf neue Art und Weise und setzten damit neue Maßstäbe im Cahors. Catherine Maisonneuve und Mathieu Cosse sehen in der Biodynamik die notwendige Voraussetzung für Qualität und setzen kompromisslos auf aufwendige Handarbeit im Weinberg und auf Minimalintervention im Keller. Den Weinen geben sie die Namen nach den verschiedenen Lagen.
Der „Le Sid“ wurde von Hand eingemaischt und hat danach 14 – 18 Monate in neuen Barriques gelegen. Ein kraftvoller Wein, mächtig und dicht zugleich, von großer Komplexität und Mineralität. Noten von roten und schwarzen Früchten und facettenreiche Gewürznuancen bleiben lang am Gaumen.
Wir kehrten noch einmal zur Domaine von Alain Brumont, s. auch Wein Nr. 3, zurück und wollten von ihm zwei Cuvées der Jahre 2007 (Nr. 11) und 2006 (Nr. 12) vergleichen. Die Cuvées setzen sich aus 50 % Tannat, 30% Cabernet Sauvignon und 20% Cabernet Franc zusammen. Es zeigten sich körperreiche Weine mit großer Konzentration, Aromen von dunklen Früchten aber auch leicht animalischen Noten. Dabei konnte festgestellt werden, dass, wie zu erwarten, das Jahr zusätzlicher Reife dem 2006er mehr Fülle und Tiefe gebracht hat.
Zur Rebe Tannat, die aus den Pyrenäen stammt, sei noch erwähnt, dass sie genetisch mit der Sorte Malbec verwandt ist. Die Trauben reifen spät und haben einen hohen Säureanteil, was dann zu einer langen Lagerfähigkeit führt.
Auch von der Domaine de Causse Marines mit Patrice Lescarret (s. Nr. 6) probierten wir noch einen Roten dieses Erzeugers, einen Duras (Nr. 13), wiederum eine sehr alte Rebsorte und aus dem Gaillac. Der Duras ist eine auch heute noch ausschließlich in Südwestfrankreich angebaute Rebsorte. Sie bevorzugt leichte sandige oder kalkhaltige Böden und ist früh reif. Der vorgestellte Wein zeigte die sortentypischen Gewürznoten begleitet von dichten roten Beerenfrüchten mit Anklängen von frischem Waldboden und fand großen Anklang, was sich auch in der Benotung zeigte.
Nicht versäumt werden sollte auch die Rebsorte Braucol, hier Fer Servadou genannt, vorzustellen. Zunächst mit der Nr. 14, von der Domaine Plageoles, die wir schon bei den Weinen Nr. 5 – dem Mauzac vert – und Nr. 7 – einem Verdanel – kennenlernt hatten. Die Rebsorte Braucol, mit ziemlicher Sicherheit aus dem Süd-Westen Frankreichs stammend, ist von granatroter Farbe und zeigt innerhalb eines Jahres mehrere Gesichter. Die anfängliche Betonung von Frucht wird zunehmend von Kraft ergänzt; es obliegt dem individuellen Geschmack zu sagen was besser ist. Der Wein zeigte Aromen von roten Früchten, speziell Cassis und ansatzweise etwas Lakritz.
Der zweite Braucol, Wein Nr. 15, Florentin, wurde von der Domaine du Moulin von Nicolas Hirrisou erzeugt. Die Domaine befindet sich im gleitenden Übergang von einer auf die nächste Generation. Im kalifornischen Nappa Vallay ließ sich Nicolas Hirrisou in der Kunst des Weinmachens schulen, ist zugleich offen für Neuerungen und Traditionen im Weinanbau, und sein roter „Florentin“ bezeugt das mit jedem Schluck.
Vor uns stand ein reiner Braucol, im Eichenfass gelagert, mit starkem Rückschnitt, von Hand verlesen und limitiert auf 3.600 Flaschen in Subskription. Die Trauben des Braucols werden von beiden Seiten des Tarn verarbeitet, die auf völlig unterschiedlichen Böden stehen. Dabei sollen die Reben der südlichen Schotterfelder die Kraft und Finesse einbringen und die von den nördlichen Ton-Kalkböden die Aromendichte.
Mit dem Florentin ist innerhalb von 7 Jahren ein überzeugender Beweis geliefert worden, dass hier nicht nur das Handwerk beherrscht wird. Dies wird auch außerhalb der Domaine und des Gaillacs gewürdigt und so sammelte er in den vergangenen Jahrzehnten Goldmedaillen und Preise – u.a.:
· Ténor de l’année sur le guide Hubert avec le millésime 2003.
· Classé chef d’oeuvre de vigneron par la revue des vins de France avec le millésime 2005.
· Concours des grands vins de France de Macon: Médailles d’or: millésimes 2006 et 2008 Médaille d’argent: millésime 2007
Dem Urteil, hier einen harmonischen, vollmundigen und dichten Wein mit würziger Frucht von Kirschen, Brombeeren und Cassis im Glas zu haben, der auch lang anhaltend am Gaumen verblieb, konnten wir uns nur anschließen.
Zum Abschluss wurde verkostet, wie sich ein Wein, ein Tannat aus dem Madiran, nach 20 Jahren entwickelt hatte. Der Wein, ein Madiran Vielles Vignes, Nr. 16, erzeugt von der Domaine Capmartin, von Guy Capmartin Maumusson.
Guy Capmartin, wuchs auf der elterlichen Domaine auf, die damals zu den ersten gehörte, die im Madiran auf Flasche füllten, um sie ab Hof zu verkaufen. Mitte der achtziger Jahre, als die Renaissance des Madiran begann, hatte auch er das Bedürfnis, sich mit Qualität zu beschäftigen. Er verfügt heute über rund 8 ha, auf denen er Rotweine produziert und dabei zeigen möchte, zu welchem Niveau ein authentischer Madiran fähig ist. Es ist ein großer Madiran, unverfälscht, nicht glattgebügelt, urwüchsig und wild, aber gekonnt gezähmt.
Auch zum Schluss nochmals „Danke“ an den Kellermeister, der es bei all diesen schweißtreibenden Tätigkeiten geschafft hat, uns die Weine so zu präsentieren, dass diese sich uns trotz der hohen Temperaturen noch optimal erschlossen.
Verfasserin: Carla Beyer
Probenergebnis 8.7.2010 Südwestfrankreich (PDF)