Unser Deutsches Wein-Thema für 2012 ist Rheinhessen und so sollte uns die diesjährige Weinkulturreise nach Rheinhessen in die Orte Ingelheim und Bingen führen.
Der Reisebeginn war zwar auf 8:30 Uhr gelegt, einer recht zivilen Zeit für einen Samstag, nur grauer Himmel mit Regenschauern motivierten nicht unbedingt, schon früh aufzustehen. Trotzdem waren alle rechtzeitig in Deutz am Bahnhof.
Nach kleinen Orientierungsproblemen einiger Mitfahrer, wo denn der Messeplatz ist, hatten wir um 8:35 Uhr alle Teilnehmer eingesammelt und die Fahrt konnte beginnen.
Je weiter wir in die Eifel und dann in den Hunsrück kamen, desto grauer und regnerischer wurde das Wetter. Am Rastplatz Waldlaubersheim war ein Sektfrühstück vorgesehen, nur bei Dauerregen ist das eigentlich keine empfehlenswerte Freiluftveranstaltung.
So suchten und fanden wir ein geduldetes Asyl unter den Schirmen der Terrasse eines „schottischen“ Restaurants.
Kurz darauf stoppte auch der Regen und das Wetter wurde etwas freundlicher
Nach einem angenehm fruchtigen Rose-Sekt vom Weingut Steitz und verschiedenen leckeren Häppchen ging es gut gestärkt weiter nach Ingelheim.
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Dort stand die Kaiserpfalz – bzw. das was noch davon übrig geblieben war – auf unserem Programm. Unser eifriger Führer versuchte das Wissen über Kaiser Karl den Großen und seine Dynastie wieder auszufrischen. Nach einem Rundgang zu den verschiedenen Ausgrabungsorten war unsere letzte Station die evangelische Kirche. Dann mussten wir uns auch sputen und mit einem kleinen Umweg kamen wir nach Bingen zur Vinothek am Rhein.
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Hier wurden wir schon erwartet, um uns neben dem Mittagessen noch mit einer Weinprobe überwiegend rheinhessischer Weine zu beglücken. Das waren die verkosteten Weine:
- 2011 Weinkellerei Herbert Bretz, Grauer Burgunder
- 2011 Weingut Johannishof, Riesling Johannisberg „S“, feinherb
- 2011 Weingut Dreikönigshof, Riesling, „Max am Strom“
- 2010 Schloßgut Diel, Burgundercuvee Diel de Diel
- 2011 Weingut Hahnhof Toni Jost, Riesling Bacharacher Hahn
- 2005 Weingut Kastell, Chardonnay, Auslese
Bei unserer Verkostung konnten wir die Aussicht über den Rhein und direkt auf den Rheingau mit den Rüdesheimer Lagen und dem Niederwald-Denkmal genießen. Inzwischen war auch die Sonne herausgekommen war und schon sah alles viel freundlicher aus. Ein schöner Platz am Rhein, um gut zu trinken und zu essen.
Nächstes kulturelles Ziel war die St.Rochus-Kapelle oberhalb von Bingen. Schon 1417 wurde eine erste Kapelle hier errichtet und diese 1666 nach einer Pest-Epidemie neu aufgebaut. Nach wechselvoller Geschichte entstand 1891 die heutige Kapelle im neugotischen Stil. Sie ist auch der Endpunkt der jährlichen Rochus-Wallfahrt.
Unser Führer sprudelte nur so über an Informationen zur Kapelle und zum Heiligen St.Rochus. Leider mussten wir ihn etwas bremsen, da sonst unser Zeitplan vollkommen aus dem Ruder gelaufen wäre und wir auf unser nächstes Ziel hätten verzichten müssen.
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Der Regen hatte sich verzogen und so konnten wir durch die Weinberge hinunter, mit Blick auf den Rhein, zum Weingut Hemmes laufen, um dort die Weine des Hauses mit einer kleinen Vesper zu genießen.
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Unsere Weinprobe fand in der Vinothek und Weinschule statt, einer ehemaligen Dorfschule aus dem Jahre 1908, die die Familie Hemmes erworben hatte und mit sehr viel Liebe und Geschmack renoviert hatte.
In einem der ehemaligen Klassenräume, aber nicht mehr mit den alten Schulbänken sondern mit bequemen Tischen und Stühlen ausgestattet, ist heute die Vinothek untergebracht.
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Hier probierten wir einen Querschnitt durch das interessante Programm des Weinguts:
- 2010 Riesling Sekt, extra dry
- 2011 Binger Scharlachberg, Spätburgunder Weißherbst
- 2011 Portugieser – Spätburgunder Weißherbst
- 2011 Chardonnay
- 2011 Grauburgunder
- 2011 Riesling, “ Steillage, I sell Riesling“
- 2011 Binger Scharlachberg „Steillage, Riesling Urgestein“
- 2009 Rotweincuvee „Carlot“
- 2011 Rotwein St.Laurent
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Mit einem leckeren, rustikalen Buffet konnten wir uns noch stärken, dann aber mussten wir unsere Sachen packen und mit dem Bus die Heimreise antreten, denn die neue EU-Verordnung zur Lenkzeit für Busse duldet keine Überschreitungen der Gesamtzeit mehr.
Bei trockenem und sonnigem Wetter erfolgte unsere Rückfahrt ohne Verkehrsprobleme. So ging unsere Weinkulturreise nach einem trüben, regnerischen Beginn doch noch erfreulich zu Ende. Und die Viertelstunde Verspätung am Messeplatz in Deutz war gegenüber unserer Planung zu vernachlässigen.
Verfasser: Dieter