Chronik 2011

24. Januar –  Technikprobe – Kellerfehler

….und da erinnern wir uns gerne an die übliche „Technikprobe“ am Anfang eines jeden Jahres. Sie befasste sich diesmal mit Fehlern im Wein. Beeindruckend unterstützt wurden wir dabei von dem Önologen Frank John, der auch die Weine für uns zusammengestellt hatte. Ohne seine Hilfe wäre so mancher dieser angestellten Weine auch ohne Beanstandung bei einer Verkostung durchgegangen. Wohl dem, der einen „geschulten Gaumen“ hat.

10. Februar  – Weissweine aus der Schweiz

Als Auftakt für 2 Proben mit Schweizer Weinen – einmal weiß und einmal rot – bescherten uns Carla und Christian Beyer im Februar Weißweine von ausgefallenen aber interessanten Rebsorten, Weine weit jenseits von Chasselas und Fendant – doch: einen Fendant gab es schon noch, doch der ging als zweit Schlechtester in der Punktung unter. Dafür war die Begegnung mit den anderen Weinen umso interessanter. Dank an Carla und Christian für die enorme logistische Leistung bei der Zusammenstellung der Probe !

10. März – Hauptversammlung

Für den März hatten wir unsere Jahreshauptversammlung angesetzt. Da keine Vorstands-Wahlen und auch sonst keine gravierenden Ereignisse zur Diskussion anstanden, verlief die Versammlung in ruhigem Fahrwasser. Auch die durch Ausscheiden eines Mitglieds erforderliche Neuwahl der Kassenprüfer konnte durch freiwillige Neumeldungen entspannt von statten gehen.

14. April – Prinz zu Salm-Dalberg’sches Weingut, Wallhausen

Einer der Höhepunkte in dem verflossenen Jahr kündigte sich mit dem Besuch des Prinzen Felix zu Salm-Salm an, der uns mit seiner lockeren aber verbindlichen Art sowohl mit den familiären Verhältnissen als auch mit den weinbetrieblichen Gegebenheiten des „Prinz zu Salm-Dalberg’schen Weinguts“ vertraut machte. Nebenbei ließ er auch einige Worte über sein eigenes Weingut, der Villa Sachsen in Bingen, fallen, dessen Weine er unter dem Markennamen „Rheingraf“ vermarktet. Jedem Interessenten sei an dieser Stelle das Probenprotokoll auf unserer Website empfohlen mitsamt der Auswertung. Gerne erinnert der Chronist an das „GG“ aus 2009 vom Roxheimer Berg, das an diesem Abend als Sieger aus der Verkostung hervor ging.

12. Mai – Weingut Hahnmühle, Mannweiler-Cölln

Als weitere Nahevertreterin hatten wir Frau Martina Linxweiler vom Öko-Weingut „Hahnmühle“ zu Gast in Deutz. Ihre erfrischende und fundierte Art, uns ihre Weine zu präsentieren, ließ uns alle aufhorchen, gespannt zuhören und natürlich intensiv genießen, darunter so interessante Weine wie den Alsenztaler Mischsatz aus dem Jahre 2010 in einer trockenen und einer feinherben Version. Darüber hinaus wurden wir mit einer interessanten Familiensaga konfrontiert und erlebten dabei eine bemerkenswerte Moderatorin, die nicht nur über Wein etwas erzählen konnte.

28. Mai – Weinkulturreise an die Nahe

Bei einem Jahresschwerpunktthema wie dem Nahewein liegt es „nahe“, dass wir auch unsere Weinkulturreise an die Nahe gemacht haben. Abfahrt ab Deutz mit einer Überraschung: Sicherheitseinweisung wie in einem Flugzeug. Saßen wir wirklich in einem Bus? Dann aber vor Ort das „Orgel-ART-museum“ in Windesheim, vorab ein kleiner Imbiss und dann mit zeitlich gut gesetzten Wechseln zwischen musikalischen Darbietungen und Weinverkostungen, begleitet von dem Weingut Poss. Das anschließende Mittagessen im Restaurant Kaiserhof in Guldental hat wohl nachhaltigen Eindruck hinterlassen, der aber dann doch noch übertroffen wurde, von der durch Caroline Diel betreuten kleinen Weinprobe im Weingut Diel. Den Abschluss bildete schließlich eine Probe auf dem Weingut Göttelmann, präsentiert von Herrn Götz Blessing, mit bester Gelegenheit, sich vor Ort mit einem Winzerteller für die Rückreise zu stärken.

09. Juni – Weingut Korrell – Johanneshof, Bad Kreuznach-Bosenheim

Noch einmal Naheweine. Diesmal vom Weingut Korrell „Johanneshof“, eine Probe der anderen Art, denn wegen der starken Vermarktung der Weine über die gehobene Gastronomie leistet sich dieses Weingut einen ausgebildeten Sommelier, Herrn Martin Bartsch, als Kundenberater – und fährt nicht schlecht damit. Es waren nicht nur die Weine, die uns sehr zu gefallen wussten (Star des Abends: ein 2010er Kreuznacher Paradies „Goldkapsel“ Riesling Spätlese trocken!!), sondern auch der ein oder andere Blick hinter die Kulissen des Sommelier-Berufes. Ein hoch interessanter Abend! Danke für diesen Einblick und Ihre offenen Worte, Herr Bartsch!

14. Juli – Weingut Kruger-Rumpf, Münster-Sarmsheim

Als vorletzten Vertreter der Weinriege von der Nahe besuchte uns im Juli das Weingut Kruger-Rumpf, vertreten durch Herrn Georg Rumpf, dem Juniorchef an der Seite seines Vaters Stefan. Die Punkteauswertung bringt es an den Tag: eine ganz hochwertige Probe mit keinem Wein unter 14, aber dafür drei Weinen über 16 Punkte. Dem Chronisten scheint da etwas entgangen zu sein; er war verhindert! Schade….-auch wegen der ausgiebigen Diskussion über die Schaffung eines Markenweines – Ergebnisoffen!

11. August – Rebsortenprobe Weissburgunder als Blindprobe

Unser aller Lieblingsprobe, bald wieder hoffentlich jährlich: die Blindprobe, diesmal mit Weißburgundern und damit sehr anstrengend, weil alle Weine mit sehr dicht beieinander liegenden Typizitätsnoten ausgestattet waren. Ausgesucht von unseren Weinbrüdern Axel Daub und Wolfgang Klug. Zwei Ausreisser: der Vertreter aus dem Elsass (negativ) und der Weißburgunder vom Lindenhof (Nahe, positiv). Da mussten sich auch ein Wittmann, Dönnhoff oder Brennfleck warm anziehen. Überraschung: ein 2009er vom Weingut Karlheinz Becker aus Heuchelheim-Klingen.

08. September – Weingut Dr. Crusius, Traisen

Als letzter Vertreter der -alles in allem – Top-Nahewinzer in 2011 besuchte uns Dr. Peter Crusius vom gleichnamigen Weingut Dr. Crusius in Traisen. Er verstand es, mit seiner Weinauswahl noch einmal einen Höhepunkt in der Reihe der Naheweinverkostungen zu markieren, so dass wir einen würdigen Abschluss hatten und unseren Frieden mit den Naheweinen machen konnten: besser ging nicht, doch viele Weine blieben unverkostet. Naheweine noch einmal? Jederzeit wieder!

13. Oktober – Rebsortenprobe St.Laurent

Im Rahmen der Rebsortenverkostungen ging es im Oktober um den St Laurent und zwar im Vergleich zwischen Deutschland und Österreich. Leicht zu beantwortende Frage: welches Anbaugebiet hatte die Nase vorne? Unterm Strich: Österreich. Aber die deutschen Winzer brauchten sich nicht zu verstecken; z.B. Dreissigacker (Bechtheim) oder Klein (Hainfeld). Dafür gab es auf österreichischer Seite auch Enttäuschungen, wohl wegen der hohen Erwartungshaltung: z.B. Rosi Schuster oder Paul Achs. Aber wir wollen nicht auf Spitz oder Knopf einen Gewinner oder Verlierer ausgucken: es war für alle eine lehrreiche Probe, um uns den
St. Laurent als anspruchsvolle Rotweinsorte näher zu bringen.

10. November – Frühburgunder in Deutschland

In einer weiteren Rebsortenverkostung widmeten wir uns dem deutschen Frühburgunder. Uwe Lommertin und Oliver Henke zogen dabei alle Register, um uns von den Qualitäten des deutschen Frühburgunders zu überzeugen. In einer aufgelockerten und profunden Probe genossen wir einen wohl repräsentativen Querschnitt dieser Rebsorte und danken den beiden Moderatoren für ihr Engagement und ihren Fleiß bei der Zusammenstellung und Durchführung der Verkostung.

08. Dezember – Rotweine aus der Schweiz

Um den Bogen zurück zu spannen zum Februar, schlossen wir unser Probenprogramm im Dezember mit Rotweinen aus der Schweiz. Skeptisch erwartet von fast allen Weinschwestern und Weinbrüdern, geprägt durch vielfältige schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit. Carla und Christian Beyer hatten sich allerdings so „ins Zeug gelegt“, dass  auf jeden Fall spätestens ab dem Wein Nr. 6 allen Probenteilnehmern klar wurde, dass hier Köstlichkeiten im Glas stehen, die einen Vergleich mit anderen Anbaugebieten nicht zu scheuen brauchen – insbesondere beim Spätburgunder/Pinot Noir. Über die logistischen Probleme der Weinbeschaffung braucht an dieser Stelle kein Wort mehr erwähnt zu werden (s.o.), dafür aber nochmals ganz herzlichen Dank für Eure Mühe und die vielen neuen Erkenntnisse auf Seiten der Probenteilnehmer !!


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