Sonderveranstaltung vom 26.10.2010 – Besuch des Kölner Weinmuseums

Im Frühjahr war nach langen Verzögerungen das Kölner Weinmuseum eröffnet worden. Neben dem eigentlichen Museum, das im 1.Stock über dem Kölner Weindepot liegt, ist auf dem nach Süden ausgerichteten Pultdach ein Weinberg mit 720 Rebstücken von 40 wichtigen Rebsorten angelegt worden.

weinberg Bereits nach der Eröffnung hatte Ende April ein Teil des Vorstandes das Museum besichtigt und danach beschlossen, mit interessierten Mitgliedern das Museum im Herbst noch einmal zu besuchen. Bei sonnigem Herbstwetter ging es zuerst über den Weinberg. Leider hatte sich unter den Kölner Vögeln die Qualität der Trauben blitzschnell herumgesprochen und so konnten wir nur noch die kümmerlichen Reste der Trauben besichtigen.
Dennoch war es interessant zu sehen, wie sich die unterschiedlichen Rebsorten entwickelt hatten, die zusätzlich in unterschiedlichen, regionstypischen Erziehungs­formen (Einzelstock, Pergola, u.s.w. ) kultiviert worden waren.
Unter ihnen befand sich auch die Sorte „Blauer Kölner“, die vermutlich aus Österreich stammt. Sie zählt nicht zu den wichtigsten Rebsorten, aber für Köln musste sie unbedingt dabei sein.
besucher-im-weinbergDie Ausstellung im eigentlichen Museum zeigt den Weinbau mit dem besonderen Bezug zu Köln. Köln war im Mittelalter die bedeutenste Weinhandelsstadt nördlich der Alpen. Ein Drittel der Stadtfläche war von Weinreben bedeckt, denn damals war nur Wein – trotz aller damaliger Panschereien – das einzige hygienisch einwandfreie Getränk.  Bier konnte erst wesentlich später sicher und in entsprechender Reinheit produziert werden. Aber nicht nur der Kölner Weinbau wird im Museum präsentiert. An vielen interaktiven Medienzentren gibt es Informationen über:

–          die Morphologie der Reben,
–          die Technik in und um den Weinberg,
–          Bedeutung der Rebzüchtung (Erhaltungs- und Vermehrungszüchtung),
–          den Ausbau des Weines und über
–          Produkte, die sich vom Wein ableiten wie Sekt, Weinbrand und Weinessig.

blindverkostung Und damit diese Museumsbesichtigung nicht zu trocken wurde, gab es im De­gustations­bereich des Museums zwei chilenischer Rotweine in einer Blindver­kostung – einen Carmenere und einen
Syrah zu erraten. Für die Inneneinrichtung war pas­send für eine Weinmuseum eine Seitenwand des Raumes mit einer „Korken­tapete“ aus unzähligen Korken dekoriert.

Wer sich nicht nur für Wein sondern auch um das darum herum interessiert, dem kann das Weinmuseum nur empfohlen werden. Schon der Weinberg mit den ver­schiedenen Rebsorten bietet vom Frühjahr bis zum Herbst hautnah die Verän­derungen im Weinberg zu erleben. Und auch die Theorie und Praxis bei der Wein­herstellung wird durch die interaktiven Medienstationen und  viele mit Weinbe­geisterung zusammengestellte Exponate dargestellt.

Einziger Wermutstropfen sind die Öffnungszeiten von Dienstag bis Donnerstag von 14:00 Uhr bis 18:00, weil dadurch alle, die tagsüber arbeiten müssen, keine Ge­le­genheit zum Besuch des Museums haben. Da das Museum aber durch die Wein­hand­lung getragen wird, kann Personal und Parkmöglichkeit leider nur in dieser Zeit zur Verfügung gestellt werden.

Verfasser:  Dieter


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