Chronik 2008

Im Januar
Technikprobe

Gegen höhere Gewalt ist niemand gefeit und so musste denn die für den Januar geplante Technikprobe mit dem Thema „fehlerhafte Weine“, für die wir den Oenologen Frank John gewinnen konnten, leider entfallen. Wir hoffen, dass gleich im neuen Jahr diese Probe, auf die wir ganz heiß sind, nachgeholt werden kann.

24. Januar
Bodensee

Für die entfallene Technikprobe bekamen wir allerdings eine interessante Probe mit –wie man heute sagen würde- „Nischenprodukten“: Weine aus dem viel zu wenig beachteten Anbaugebiet des Bodensees. Müller-Thurgau und die weißen und roten Burgundersorten trösteten uns über die entgangene Technikprobe hinweg, ein Verdienst unsres Weinbruders Axel Daub, der diese Probe organisiert hatte.

14. Februar
Jahreshauptversammlung 2008

Auch in 2008 waren keine wegweisenden Entscheidungen auf unserer Mitgliederversammlung zu treffen. Wie schon im letzten Jahr wurde die Gelegenheit ergriffen, in einen Dialog mit dem Vorstand zu treten und diesem Anregungen für die kommenden Jahresprogramme zu geben. Schade nur, dass die vollmundig erklärte Bereitschaft unter den Mitgliedern, auch einmal privat Proben durchzuführen –ev. gegen Entgelt- so sang- und klanglos eingeschlafen ist (Meinung des Chronisten).

13. März
Lemberger gegen Blaufränkisch

Deutschland gegen Österreich? Nein, weniger „gegeneinander“ eher „miteinander“ denn das eine wie das andere hat seine Reize und ist es Wert, miteinander verglichen zu werden. Die jeweilige Präferenz für die eine oder andere Machart der Weine wird ja auch noch unterstützt durch die unterschiedlichen Böden und Klimabedingungen, so dass es zu einer hoch interessanten Vergleichsprobe kam, die vorbereitet und moderiert wurde von Wilfried Schmitz und Dieter Ockelmann im „Doppelpack“. Eine sehr hochwertige Probe, wie die Punktung zeigt!

10. April
Nordbaden (Kraichgau und Badische Bergstraße und Frankenland)

Wilfried Schmitz hatte sich ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt: Thema vorgegeben, zur Durchführung verdonnert, Weine beschafft, Probe gehalten und auch noch den Probenbericht geschrieben, alles in einer Hand! Das verdient ein Fleißkärtchen, zumal er ja auch noch anschließend die private Tour durch den Kraichgau organisiert hat. Auch dies war eine hochwertige Probe, deren Echo unter den Mitgliedern noch lange nachhalte. (kryptische Anmerkung nur für die Teilnehmer an der Kraichgautour: Rolle rückwärts von der Bank durch den flüchtigem Handstand! -Ohne Glas!- Don A., verzeih mir, es war einfach zu schön!)

15. Mai
Elsaß

Schon wieder Wilfried Schmitz! Er leidet doch wohl nicht unter Hyperaktivismus? Und wenn dem auch so wäre: er erfreut uns ja immer wieder mit neuen Entdeckungen. Obwohl: diesmal waren alle Teilnehmer -inklusive Wilfried- nicht so ganz überzeugt; was waren das für Weine mit dieser ewig erkennbaren Restsüsße? Wirkliche Stärke blitzte nur beim Gewürztraminer auf. Lag es vielleicht doch nur an der Auswahl der Winzer? Stagnation bei den elsässischen Weinen? Weine nach alter Tradition? Pinot Gris in Ruländerqualität? Einer unserer Gastwinzer brachte es später im Laufe des Jahres auf den Punkt: es ist sogar ein Rückschritt zu erkennen! Heißes Thema! Wir bleiben dran!

31. Mai
Weinkulturreise an die Ahr (Tagesreise)

Trüber Tag – aber nur witterungsmäßig! Die Stimmung wie immer auf unseren Veranstaltungen: gut bis sehr gut und hoffnungsvoll, denn was erwartet uns wohl? Was wir bekamen? Eine tolle Führung in der Römervilla und dann auch schon der eigentliche Höhepunkt des Tages: eine Probe im Weingut J.J. Adeneuer mit 8 Weinen, einer besser als der andere, wodurch mal wieder die herausragende Stellung dieses Weingutes an der Ahr bestätigt wurde. Aber wir wollen hiermit nicht die Mayschosser Winzergenossenschaft kleinreden, im Gegenteil: es folgte nach dem sehr guten Mittagessen im „Prümer Gang“ eine echte Mammutprobe im Keller der Genossenschaft mit von Herrn Stodden gut ausgewählten und von Herrn Ley hervorragend präsentierten „Granaten“. Eine Superprobe! Dank an das Orgateam! Die Rückfahrt nach Köln hat der Chronist weinseelig verschlafen………

12. Juni
Burgunder aus den Weinanbaubereichen Kaiserstuhl und Tuniberg

Bis auf 2 Tage ist es genau ein Jahr her, dass Carla und Christian Beyer, uns an dieser Stelle mit Weinen vom Schloss Proschwitz verwöhnten. Mit Weinen von Bercher (Burkheim), Knab (Endingen), Koch (Bickensohl), Kiefer (Eichstetten), Konstanzer (Ihringen), WG Kalkbödele (Merdingen), Burkhart und Huber (Malterdingen) bekamen wir ein breites Spektrum des Weinangebotes aus der entgegengesetzten Ecke unserer Republik. Auch dies wieder eine sehr hochwertige Probe, die kenntnisreich kommentiert wurde und mit 15 Weinen sehr umfangreich ausfiel. Aber das tat dem Genuss keinen Abbruch und wir danken deshalb unserem eingefleischten Weinteam für diesen komplexen Überblick. Nächstes Jahr gerne wieder!

07. August
Sommerweine aus Baden

Der Jahreszeit angemessen, wandten wir uns den sog. „Leichtweinen“ zu, aber nicht alle erfüllten diese Vorgabe für unsere Probe. Da stand auch schon mal ein Kabinettwein mit 13,5% Alc im Glas, was dem Verständnis von einem Kabinett nicht mehr ganz entspricht. Dafür war dieser Wein aber auch die absolute Rarität an diesem Abend nämlich ein Souvignier Gris (Cabernet Sauvignon x Bronner), eine interessante Freiburger Neuzüchtung vom Weingut Höfflin-Schambachhof, die gut zu gefallen wusste und an diesem Abend eine Diskussion um die Neuzuchten generell entfachte. Dank an unseren Kellermeister Jörg Kleimeier für diese Probe!

28. August
Ortenau

Unser Vorsitzender Dr. Dieter Ockelmann, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, uns anhand von Weinen aus Durbach –weinmäßig sicher die „Hauptstadt“ der Ortenau mit einer konzentrierten Ansammlung hochkarätiger Winzer- unser Bild vom Riesling und natürlich auch vom Traminer zu erweitern. Aber auch einige Spätburgunder gehörten zu diesem gelungenen Überblick, der mal wieder mit 15 Positionen fast in Arbeit ausartete. Doch mit guten Weinen lassen wir uns gerne „schinden“, handelte es sich doch wieder um eine sehr hochwertige Probe, wenn man das Augenmerk auf die Punktung legt. Durbach – für Weinliebhaber immer eine Reise wert und auch als Standort für Erkundungen der Umgebung eine gute Adresse.

25. September
Weingut Salwey bei uns zu Gast

Weinprobe in Köln bei der WBS? Das war Chefsache!! Eine beeindruckende Persönlichkeit stellte sich vor, beherrschte jederzeit das Terrain, auch als es –wie üblich- nach dem vierten Durchgang etwas lauter wurde.Wolf-Dietrich Salwey ist immer präsent und weiß durch seine Informationen zu fesseln. Selbst wenn man mal abgelenkt ist: schnell konzentriert man sich wieder auf den Vortrag und lässt sich beeindrucken von der großen Qualität der präsentierten Weine. Ein hervorragendes Team sind sie geworden, sein Sohn Konrad und er. Eine geschlossene und durchgängig hohe Bewertung der Weine war das Ergebnis unserer Runde und es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass dies eine der besten Proben in unserer Vereinsgeschichte war und die Probe schlechthin im verflossenen Jahr 2008!

16. Oktober
Unsere traditionelle Italienprobe: Sizilien

Mit dieser Probe ist es Paul Mangasser gelungen, unser Bild vom Mezzogiorno abzurunden. Wir haben das letzte noch offene Kapitel genossen, wieder ausschließlich mit Weinen aus autochtonen Rebsorten, gekrönt vom 3-Gläser-Wein des „Gambero Rosso“, dem Faro Palari 2005. Intensiver und genussreicher kann man sich dem Thema Mezzogiorno nicht nähern, als bei Paul Mangasser „in die Schule“ zu gehen. Nächstes Jahr gibt’s was Neues: Latium – hat er versprochen! Hier gibt es sicher mehr als nur Frascati, sicher, denn Paul wird’s schon aufstöbern……

13. November
Terroir-Probe Tuniberg

Das Terroir oder die Handschrift des Winzers, was bestimmt das endgültige Produkt in der Flasche? Diese Frage wollte unser Weinbruder Uwe Lommertin durch eine Probe mit Spätburgundern von 4 Winzern aus vergeleichbarem Anbau beantworten. Ein schwieriges Unterfangen und eine Fleißarbeit dazu: mehrmals hat sich Uwe vor Ort begeben, um mit den Winzern das Gespräch zu suchen. Nach der Probe waren wir uns wohl alle einig: es ist letztlich die Handschrift des Winzers, die dem Wein den letzten Schliff gibt. Aufschlußreiche Probe bis in die Tiefen des Spätburgunders.

11. Dezember
Champagnerprobe

Lieber Jean, deinen Traum, diese Probe selbst durchzuführen, konntest du dir leider nicht erfüllen. Du bist einfach gegangen, ohne uns Hinweise zu überlassen, wie du dir eine solche Probe vorgestellt hast. Dafür hast du andere tiefe Spuren in der Weinbruderschaft hinterlassen, auf die wir immer wieder stoßen werden und die uns an dich erinnern. Diese Probe haben wir dir und deiner Barbara gewidmet und wir hoffen, dass sie deinen Ansprüchen, die du an diese Probe gestellt hättest, gerecht wurde. In diesem Sinne heben wir noch einmal unsere Gläser……

An dieser Stelle bleibt dem Chronisten nur noch Dank zu sagen an alle hilfreichen Hände, die vor und hinter den Kulissen dafür gesorgt haben, dass all unsere Veranstaltungen so erfolgreich von statten gegangen sind. Wünschen wir uns, dass wir auch in 2009 in den Genuss anspruchsvoller Proben kommen mögen und der Vorstand hierbei eine gute Wahltrifft. Unverändert bleibt der Appell an jedes Mitglied, dem Vorstand eigene Ideen vorzuschlagen und so zu einer Bereicherung unseres Programms beizutragen.

Chronist: Wolfgang Klug

 


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