Der Themenwechsel bei unserer Probe am 25.Oktober – statt Weine des Ribera del Duero- Gebietes gab es die Spitzenqualitäten der Rheinhessen-Selection zu verkosten – kam bei den Mitgliedern widerspruchslos an und es zeigte sich wieder einmal, dass wir mit der Auswahl unseres Schwerpunktthemas Rheinhessen für 2012 generell richtig gelegen haben.
Außerdem wurden in dieser Probe nur diejenigen Selectionsweine angestellt, die wir nicht auf unserer Jubiläumsprobe am 17.11.2012 trinken wollten. Insofern war diese Probe besonders dafür geeignet, uns den Überblick über das rheinhessische Topsegment an Weinen zu vervollständigen. Wenn man nicht gerade „Namenstrinker“ ist (z.B. Wittmann, Keller, u.a.), kann man wohl kaum bessere Tropfen aus Rheinhessen finden und zwar auf einem zusammenhängend guten Niveau. Dafür sorgt das Reglement für diese Selectionsweine.
1992 zum ersten Mal ausgeschrieben, durften wir heuer den 19. Jahrgang im Glas probieren. Die selbst auferlegte Beschränkung von 12 Weinen für unsere Proben und dies bei einem aktuellen Angebot von 62 Selections-Weinen des Jahrgangs 2011(weiß) bzw. 2010 und 2009 (rot) führte zwangsläufig nur zu einem Ausschnitt dieses Qualitätsstandards.
Die besonderen Kriterien für die Erzeugung von Selections-Weinen vorab in Kürze (Zitat): „Mit alten Reben von klassischen Rebsorten, einer Lese von Hand und kleinen Erträgen zu kompromissloser Qualität!“ Soll heißen:
– mindestens 15 Jahre alte Reben in profilierten Einzellagen;
– Riesling, Silvaner, Weiß- und Grauburgunder, Gewürztraminer, Portugieser, Früh- und Spätburgunder;
– sortenreiner Ausbau im Keller;
– Ertragslimit: 55 ha/hl;
– Vollreifes, gesundes Traubengut;
– mind. 900 Oechsle Mostgewicht zum Lesezeitpunkt;
Das Ganze kontrolliert durch eine Jury, sowohl im Weinberg als auch in einer sensorischen Prüfung, wobei die Winzer mit ihren Weinen generell die Geschmacksrichtung „trocken“ ansteuern.
Unsere Probenweine im Einzelnen:
Nr. 1: 2011 Silvaner trocken „Sulzheimer Schildberg“ (Lage:147 ha) Spontan vergoren. In der Nase zart duftend mit feinen Noten von Apfel, Zitrus, gelben Früchten und einem Hauch von Kräutern. Am Gaumen zeigt er eine schöne Frische gepaart mit einer leicht zarten Mineralität. Ein komplexer Silvaner mit Saft und Schmelz.
Alc: 13,5 Vol.%, • RZ: 7,9 g/l, • S: 6,2 g/l
19 bis 27 Jahre alt sind die Silvanerreben. Sie stehen auf einem schweren, tonhaltigen Lehmboden mit Kalksteinablagerungen.
Erzeuger: Weingut Elmar Clemens, Sulzheim (www.clemens-weingut.de)
Größe: 12 ha – seit 2010 Teilnahme an Selection. Erstmals haben sich Petra und Elmar Clemens im Jahr 2010 auf das Abenteuer eingelassen, sich an der Selection Rheinhessen zu beteiligen. Seit 65 Jahren existiert das Weingut in Sulzheim. Und jetzt ist die Zeit gekommen, neue Qualitätsstufen im Weinbau umzusetzen: Schon seit einigen Jahren sammelt die Winzerfamilie fleißig Prämierungen und Medaillen der Landwirtschaftskammer. Die drei Töchter der Familie sind stolz auf die Erfolge ihrer Eltern. So wundert es nicht, dass die Älteste demnächst in die Fussstapfen der Familien treten und damit die Tradition fortführen möchte. Man darf gespannt sein, was es in den nächsten Jahren vom Weingut Clemens zu hören gibt – langweilig wird es sicher nicht werden
Anmerkungen aus den Reihen der Verkoster: „…lecker, geradlinig, rheinhessentypisch, erstaunlich frische Säure für einen Silvaner,…“
Nr.2: 2011 Silvaner trocken „Siefersheimer Heerkretz“ (Lage: 56 ha)
Ein würziger Silvaner mit schöner Frucht von Quitte und rosa Grapefruit. Am Gaumen intensivieren sich die Aromen, gepaart mit einer frischen Säurestruktur. Schöne Länge und Nachhall am Gaumen. Ein herzhafter Begleiter zu Fisch- und Geflügelgerichten.
27 Jahre alt sind die Silvanerreben. Sie stehen in dieser Lage auf Löss-Lehmboden.
Alc. 13,5 % Vol., •RZ 8,1 g/l, •S 6,5 g/l.
Erzeuger: Weingut „Alte Schmiede“, Siefersheim, mit 6 ha Rebfläche (Rebspiegel: Riesling, Chardonnay, Müller-Thurgau, Kerner, Morio-Muskat, Dornfelder, Portugieser, St. Laurent, Regent). Die Leitung des Weinguts liegt in den Händen von Andreas und Bernd Seyberth (zwei Quereinsteiger, jetzt verantwortlich für Weinberg und Keller) und seine Frau Alexandra (Kundenbetreuung und Marketing) und zwar seit 1998. (www.weingut-alte-schmiede.de)
„DLG-empfohlenes Weingut“ mit integriertem Weinbau, einer schönen Straußwirtschaft (Hof mit toskanischem Flair und Trullo); das Weingut wird jedes Jahr besser und kam so auch 2008 in den Gault-Millau-Weinführer.
Anmerkungen aus der Verkostung: „…mineralischer und geradliniger noch als der Vorgängerwein; intensiver; allerdings ein Pflanzenbitterton beim Abgang, Rucola-Ton…“ Flaschen mit einem auch in diesem Qualitätsbereich fast selten gewordenen Naturkork-Verschluss.
Nr. 3: 2011 Silvaner trocken „Aspisheimer Sonnenberg“ (Lage: 131 ha)
Ein Silvaner, der in der Nase eine schöne mineralische Note präsentiert, gepaart mit Aromen von gelben Früchten, Melone und einem Hauch Kamille. Ein spannendes Säurespiel verleiht diesem Silvaner Frische und Vitalität und lockert die Kraft und Opulenz souverän auf. 20 Jahre alt sind die Silvanerreben. Sie stehen auf einem Muschelkalkboden.
Alc. 14,0 % Vol., • RZ 1,9 g/l, • S 5,8 g/l.
Erzeuger: Weingut am Rothes (am Rathaus), Aspisheim, Weingut der Familie Hothum. Karlfried und Regina Hothum haben in diesem kleinen Weinort vor mehr als 20 Jahren die Umstellung auf den Ökoweinbau angepackt und eine veritable Sektmanufaktur aufgebaut. Nun bringen die Kinder Andreas, Christoph und Benjamin – allesamt Oenologen – und Agrarbiologin Kathi ihre Kraft und ihre Ideen ein und beginnen das Weingut zu gestalten.
Anmerkungen aus der Verkostung: „…cremig – und macht den bisher trockensten Geschmackseindruck…“
Nr. 4: 2011 Riesling trocken „Gau-Odernheimer Herrgottspfad“ (Lage: 97 ha)
In der Nase Pfirsich und Zitrus mit feinen würzigen Nuancen, unterstützt von einer mineralischen Note. Am Gaumen setzt sich die feine Mineralität fort. Reife gelbe Früchte kommen hinzu. Ein zupackender Riesling mit Eleganz.
19 Jahre alt sind die Rieslingreben. Sie stehen auf einem Muschelkalkboden mit tonigem Lehm.
Alc. 13,1 % Vol., • RZ 3,1 g/l, • S 6,0 g/l
Erzeuger: Weingut Winzerfamilie Flick, Bechtolsheim, (www.weingut-flick.de) mit ca 20 ha.
Weinbau seit 1600. Am weithin sichtbaren Petersberg liegt der Heimatort der Winzerfamilie. Drei Generationen ziehen hier an einem Strang. Birgit und Ulrich sorgen für die Weinberge, Marlies und Günter stehen mit Erfahrung und Tatkraft zur Seite. Die junge Generation, Katharina (Weinbautechnikerin; u.a. Arbeit in einem Weingut in Kanada) und Alexander (Dipl.-Ing. Weinbau; Praktika in Neuseeland), bringen frischen Wind in Keller und Verkauf. Viele Ideen und Experimentierfreude der Jungwinzer sorgen für erstklassige Weine. Jeder Rebsorte den passenden Boden: getreu diesem Motto gedeihen die Weine der Winzerfamilie Flick in vier verschiedenen Ortschaften. Die Rotweine und Burgunder im Terroir des Selztals in Bechtolsheim, Riesling und Chardonnay in der Top-Lage Herrgottspfad in Gau-Odernheim. Besonderheiten sind Silvaner auf Vulkanböden in der rheinhessischen Schweiz, sowie Weissburgunder im Höllenbrand und Riesling im Morstein.
Anmerkungen aus der Verkostung: „..schöne Nase, relativ milder Riesling…“
Nr. 5: 2011 Riesling trocken „Dalsheimer Sauloch“ (Lage: 119 ha)
In der Nase finden sich Aromen von Pfirsich, Citrus und Ananas. Am Gaumen setzt sich die fruchtige Aromatik fort, gepaart mit einer schönen Lebendigkeit. Saftig und elegant präsentiert sich dieser Riesling mit einer filigranen Leichtigkeit, schöner Fülle und einem durch Mineralität geprägten Abgang. 22 Jahre alt sind die Rieslingreben. Sie stehen auf einem von Kalkstein durchsetztem Löss-Lehmboden.
Alc. 13,5 % Vol. • RZ 5,9 g/l • S 6,7 g/l
Erzeuger: Weingut Norbert Michel, (www.weingut-norbert-michel.de)
Das Weingut liegt mit 20 ha Rebfläche in Gundheim, im südlichen Teil Rheinhessens. Seit 2005 leitet Thorsten Michel, nach Beendigung seines Weinbaustudiums in Geisenheim, das Weingut gemeinsam mit seinem Vater. Ein besonderes Augenmerk gilt bei den Rotweinrebsorten dem Spätburgunder. Im Weißweinbereich liegt der Fokus auf den Burgunderrebsorten, sowie dem Riesling und Sauvignon blanc. Thorsten Michel zeichnet für den Ausbau der Weine verantwortlich und bringt innovative Ideen aus seinem Studium ein. Sein Ziel in jedem Jahrgang ist es, sortentypische, charaktervolle Weißweine zu produzieren und Rotweine mit Kraft und Ausdrucksstärke. So begeistern die Weißweine durch eine strahlende Frische und Feinfruchtigkeit. Im traditionellen Maischegärverfahren werden die Rotweine vergoren, um dann in großen Holzfässern bzw. Barriques zu etwas ganz Großem heranzureifen.
Anmerkungen aus der Verkostung: „…macht einen trockeneren Eindruck als der Vorgängerwein, obwohl dies analytisch nicht zutrifft; Nivea-Ton;…“
Nr. 6: 2011 Riesling trocken „Sulzheimer Schildberg“
Zur Lage: siehe oben. In der Nase präsentiert er einen Korb voller Zitrusfrüchte, gepaart mit weißen Johannisbeeren, Apfel und einer zart mineralischen Note. Am Gaumen Saftigkeit und gelbe Früchte. Ein feingliedriger Riesling mit herrlicher Frische und schönem Nachhall.
23 Jahre alt sind die Rieslingreben. Sie stehen auf einem kalksteinhaltigem Lehmboden.
Alc. 13,0 % Vol. • RZ 8,0 g/l • S 7,1 g/l
Einzelheiten zum Weingut Elmar Clemens siehe oben bei den Silvanerweinen.
Anmerkungen aus der Verkostung: „…schöne Nase, bisher am typischsten für Riesling; sehr frischer, junger Eindruck, unterstützt durch zugesetzte Kohlensäure (??), Terrassenwein…“
Nr. 7: 2011 Gewürztraminer trocken „Gau-Algesheimer Johannisberg“ (Lage: 92 ha)
Ein intensiver Duft nach Rosen zeichnet diesen Gewürztraminer aus, gepaart mit Aromen von Litschi und weißem Pfeffer. Im Geschmack setzen sich die aromatischen Fruchtnuancen fort. Ein Gewürztraminer mit lebendigem Säurespiel, toller Saftigkeit und herrlichem Nachhall.
16 Jahre alt sind die Gewürztraminerreben. Sie stehen auf einem sandigen Lößboden.
Alc. 13,6 % Vol,. • RZ 5,1 g/l, • S 6,3 g/l
Erzeuger: Weingut Helmut Weber mit 15 ha; Gau-Algesheim (www.weber-weine.de)
1952 wurde das Weingut von Helmut Weber in Gau-Algesheim gegründet. Seit 1995 liegt der Betrieb in den Händen von Winzermeister Hermann Weber und seiner Frau Martina. Seither hat sich einiges getan. Moderate Erträge und ein entsprechendes Qualitätsmanagement sind für Hermann Weber wichtige Voraussetzungen, um aromatische Weiß- und kräftige Rotweine zu produzieren. Das besondere Steckenpferd des Betriebes liegt in der Rebsorte Blauer Portugieser. Im Weinkeller steht der Winzer in ständigem Dialog mit seinen Weinen. Dabei gibt Hermann Weber seinen Weinen die nötige Zeit, um das gesamte Potenzial voll zu entfalten.
Anmerkungen aus der Verkostung: „…schöne Leichtigkeit mit ansprechender Säure und Würze; südtirolerisch bzw. steiermärkisch; Feierabendwein mit leichtem Rosenduft…“
Nr. 8: 2009 Portugieser trocken „Flonheimer Rotenpfad“ (Lage: 59 ha)
Würzige Noten bestimmen diesen Portugieser, gepaart mit Anklängen von Cassis, Schattenmorellen und einem Hauch von Marzipan und Bitterschokolade. Im Geschmack intensivieren sich die roten Früchte. Mit seiner samtigen und tiefgründigen Art schmeichelt er dem Gaumen. Ein kraftvoller Wein mit viel Charakter.
27 Jahre alt sind die Portugieserreben. Sie stehen auf einem andesitischen Basalt (Melaphyr)-Boden.
Alc. 13,5 % Vol., • RZ 0,7 g/l, • S 4,8 g/l
Erzeuger: Weingut Gallé; Klaus und Ortrud Gallé führen dieses Weingut seit 1995. Mit warmen, trockenen Südhanglagen in Flonheim und Uffhofen ist das Weingut bestens bestückt. Reduzierte Erträge, Selektion im Weinberg und eine umweltschonende Bewirtschaftung sind die Eckpfeiler der Betriebsphilosophie. Und das alles im Verständnis von „soviel wie nötig, so wenig wie möglich“. Körperreiche, dichte Rotweine zählen zu den Stärken des Weinguts. Klaus Gallé hat in seiner relativ kurzen Praxis schon jede Menge Erfahrungen im Ausbau von hochkarätigen Rotweinen gemacht. Dabei spielt für ihn die akribische Auswahl hochwertiger Barriques bei der Vinifizierung der Rotweine eine wichtige Rolle. Bekannt ist er für Top Portugieser-Qualitäten, mit denen er zeigt, was sich aus dieser bisher wenig beachteten Rotweinsorte alles machen lässt.
Anmerkungen aus der Verkostung: „…Gewürznelken; dichtere Farbe als Spätburgunder; Rückverschnitt zwischen im Holz ausgebauten Chargen und Chargen aus dem Stahltank??…“
Nr. 9: 2009 Portugieser trocken „Gau-Weinheimer Kaisergarten“
In der Nase zeigt der Blaue Portugieser schöne Aromen von Sauerkirsche, roten Waldbeeren, gepaart mit einem Hauch Vanille. Am Gaumen präsentiert er seine saftige runde Statur mit kräftigem Rückgrat und leicht schokoladiger Note. Ein Rotwein von warmer, samtiger Art. Schöner Begleiter zu gebratenem Rindfleisch.
22 Jahre alt sind die Portugieserreben, die tief in kalkhaltigem Lehmboden wurzeln, nach Süden exponiert im steilsten Weinberg des Weingutes.
Alc. 13,5 % Vol., • RZ 1,5 g/l, • S 4,8 g/l
Erzeuger: Weingut Hoch – Borntaler Hof, Wallertheim (www.weingut-hoch.com)
Bewirtschaftete Rebfläche: 15 ha.
Der Borntaler Hof in Wallertheim: hier ist Rheinhessen ganz sich selbst, mit einem herrlichen Blick auf die entspannte Hügellandschaft. Alexander und Heinz-Günther Hoch arbeiten mit großer Begeisterung daran, mit modernen Produktionstechniken und im Einklang mit der Natur das Beste aus ihren Reben zu erzeugen. Die Weine sind modernes und innovatives Handwerk. Die Leidenschaft der Winzer schmeckt man raus. Die Hochs haben eine der Top-Straußwirtschaften der Region, wurden dafür schon mit höchsten Meriten versehen, machen selbstredend gute Weine und haben einen rheinhessenweiten kulinarischen Ruf (Küche: Hermine Hoch).
Nr. 10: 2009 Spätburgunder trocken „Dalsheimer Sauloch“ (Lage: 119 ha)
In der Nase würzige Komponenten und schwarzer Pfeffer mit leichten Anklängen von Kaffee. Am Gaumen intensiviert sich die würzige Art. Ein gehaltvoller und kräftiger Spätburgunder mit kerniger Säurestruktur. Idealer Begleiter zum Wildschweinbraten.
32 Jahre alt sind die Spätburgunderreben. Sie stehen auf einem Löss-Lehmboden mit hohem Tonanteil.
Alc. 13,6 % Vol., • RZ 0,2 g/l, • S 5,2 g/l
Erzeuger: Weingut Kroll, Bermersheim (www.weingut-kroll.com)
15 ha Rebfläche werden bewirtschaftet durch Wilfried Kroll (Winzermeister) und Frau Ulrike. Bereits in der 3. Generation führt Familie Kroll das Weingut in Bermersheim. Mit viel Liebe und Sorgfalt werden die Weinberge gepflegt, um das Optimum an Qualität heraus zu kitzeln. Junior Thomas Kroll, ambitionierter Kellermeister, ist mit großer Begeisterung und viel Engagement in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Seit Abschluss seiner Ausbildung zeichnet er für den Weinausbau im familieneigenen Weingut verantwortlich. Durch seine Experimentierfreude bringt er viel neuen Wind in das Weingut. Der Spätburgunder ist hier die Paradesorte. Dieses Weingut ist eines der Nachwuchstalente Rheinhessens. Seit 2011 ist das Weingut Kroll als empfohlener Betrieb in den Weinführern Gault Millau und Eichelmann geführt.
Anmerkungen aus der Verkostung: „…Himbeere; pfeffrig; Anklänge an einen Cabernet-Franc?; kräuterig;…“
Nr. 11: 2009 Spätburgunder trocken „Gau-Algesheimer Goldberg“ (Lage: 44 ha)
In der Nase präsentieren sich Aromen von kleinen roten Beeren mit Komponenten von Vanille und Herzkirschen. Im Geschmack ein kraftvoller Spätburgunder mit Anklängen von Schattenmorelle und mit intensivem Nachhall. Idealer Begleiter zu Wildgerichten und Burgunderbraten.
31 Jahre alt sind die Spätburgunderreben. Sie stehen auf einem Löss-Lehmboden mit Tonanteil.
Alc. 14,0 % Vol., • RZ 1,0 g/l, • S 5,2 g/l
Erzeuger: Wein- und Sektgut St. Nikolaushof – Hattemer (www.weingut-nikolaushof.de) Das Weingut umfasst 16 ha; Betriebsinhaber: Klaus Hattemer. Der Gutsausschank „Nikolausstube“ (Genießertipp) ist fest in Händen von Frau Anja Hattemer, die im Service unterstützt wird von der ältesten Tochter Katrin. Das Familienweingut liegt im Städtchen Gau-Algesheim. Moderate Erträge durch nachhaltige Bewirtschaftung sind das Bestreben des Winzermeisters Klaus Hattemer. Mit allergrößter Sorgfalt produziert er bekömmliche und feinfruchtige Weine und Winzersekte. Seine besondere Leidenschaft gehört seinen im eigenen Sektgut hergestellten Winzersekten. Hier werden seit Jahren hohe Auszeichnungen erreicht.
Anmerkungen aus der Verkostung, die sehr kontrovers ausfiel, weil die zum Ausschank gekommenen Flaschen sich wohl unterschiedlich entwickelt hatten: „…Eisbonbon; sehr spitze Säure für einen Rotwein; unharmonisch; Möbelpolitur; Bohnerwachs; fehlerhaft?…“
Nr. 12: 2009 Spätburgunder trocken „Mainzer St. Alban“ (Lage: 853 ha)
Dieser Spätburgunder entwickelte während seiner 12 monatigen Holzfassreife würzige Geschmacks- und Duftkomponenten, gepaart mit Nuancen von Cassis, Waldbeere und Herzkirsche. Feine Burgundernoten und ein kräftiges Röstaroma prägen diesen Wein. Im Geschmack ist dieser Spätburgunder sehr ausgewogen und zeigt eine tolle Saftigkeit am Gaumen. –
20 Jahre alt sind die Spätburgunderreben. Sie stehen auf sandigem Lehmboden.
Alc. 14,6 % Vol., • RZ 0,2 g/l, • S 5,2 g/l
Erzeuger: Weingut Fleischer – Stadt Mainz, Mainz-Hechtsheim (www.weingut-fleischer.de)
Größe: 20 ha; Rebspiegel: 24% Riesling, 17 % Burgundersorten, 10% Dornfelder, 9% Portugieser, 7 % Merlot . Beste Lagen: Mainz-Laubenheimer Edelmann, Bodenheimer Hoch, Hechtsheimer Kirchenstück; Durchschnittsertrag: 71 hl/ha. Weinbau in der Familie seit 1742
Michael /Kellermeister) und Hans Willi Fleischer bewirtschaften die Weinberge in den besten Lagen rund um Mainz, wozu seit 1994 die gepachteten Rebflächen des Weingutes der Stadt Mainz gehören. Unterstützt werden sie dabei von Sabine Fleischer. Die Rotwein-Spezialisten haben ein besonderes Faible für den Merlot, doch auch Cabernet und Spätburgunder gelingen überzeugend. Manche Weine zeigen einen leichten Bitterton, doch die besten Roten sind entwicklungsfähig und geprägt von schöner Dichte.
Aussiedlung 1968
Anmerkungen aus der Verkostung: „…in der Nase sehr alkoholisch; ätherisch; weniger Alc. wäre in diesem Fall mehr; brennt im Abgang; austauschbar?; charakterlos?…“
Damit beendeten wir diesen Querschnitt durch das Selections-Angebot rheinhessischer Weine, nicht ohne die letzten 3 Rotweine noch heftig durchzudiskutieren. Wir schauen umso gespannter auf das Verkostungsangebot anlässlich unserer 30-jährigen Jubiläumsfeier am Samstag, den 17.11.2012.
Anmerkung: Die Ausführungen zu den Weinbeschreibungen und den Informationen zu den Weingütern sind in großen Teilen wörtliche Zitate aus dem Weinführer „Selection Rheinhessen Kollektion 2012″ des „Beratungsring RS-Selection Rheinhessen“ e.V., Alzey. Im übrigen bedanken wir uns für die großzügige Unterstützung des Rheinhessenwein e.V., Alzey, vertreten durch Herrn Kern, bei der Rekrutierung und Logistik der hier und der zu unserem Jubiläum angestellten Weine.
Verfasser: Wolfgang Klug
Probenergebnis Verkostung von Selections-Weinen aus Rheinhessen (pdf)